Ums prägende Thema «Wetter» kamen auch die Erfolgsläuferinnen und -läufer des LC Meilen nicht herum. Es war garstig, und unschönerweise war es je länger, je mehr nicht mehr nur kalt und windig. Heftiger Regen, Schnee und zeitweise gar Hagel kamen hinzu. Jetzt sahen sich Läuferinnen und Läufer vor riesige Herausforderungen gestellt. «Dieser Marathon war mein 49. Rennen über die 42,195 Kilometer», sagte Regula Benz, «aber einen derart garstigen und dadurch fordernden Marathon habe ich noch nie erlebt.»

Gute Beine

Doch sie gehörte zu jenen, die sich im Ziel über ein hervorragendes Rennen freuen konnten. Ein Zufall war das nicht. Regula Benz war vorbereitet auf fordernde Bedingungen. «Zum Glück hatte ich die Winterbekleidung hervorgenommen», sagte sie. Lange Tights, langes Shirt, Mütze, Handschuhe: So konnte sie weitgehend verhindern, dass ihr Körper auskühlte. Dennoch: Die letzten sechs Kilometer wurden extrem hart. Das Wetter setzte der ermüdeten Muskulatur zusätzlich zu.

Regula Benz aber vermochte den Rhythmus hochzuhalten. «Ich hatte sehr lange sehr gute Beine und kam bis am Schluss ohne Krise durch», freute sie sich. Nach 3:24:57 Stunden überquerte sie die Ziellinie. Der Gewinn der Bronzemedaille in ihrer Altersklasse war somit gewiss. Um ihren bis anhin grössten Erfolg handelt es sich – in ihrem 49. Marathon. Und dazu gesellte sich ein weiterer Medaillengewinn. Fürs Frauenteam des LC Meilen schaute zusammen mit Lisa Ab-Weber (3:08:47, Rang 33 in der Frauenwertung) und Simone van Dop (3:40:16, 150) ebenfalls Bronze heraus.

Erschütternde Meldung

Aber nicht nur die LCM-Frauen räumten ab. Mit Christian Keller schaffte es auch ein Mann aufs Podest. Mit Rang 2 in seiner Altersklasse sicherte sich der Lebenspartner von Benz gar die wertvollere Medaille. Und mit seinen 2:56:04 Stunden (Overall Rang 187) realisierte er in seinem 55. Marathon eine vorzügliche Zeit.

Ihre Freuden über die erbrachten Leistungen nachhaltig getrübt sahen aber nicht nur die Meilemer Marathon-Spezialisten. Der (Herz-)Tod des Berner Topläufers Adrian Lehmann am Vorabend des Zürich Marathons drückte nach Bekanntwerden im Ziel allen arg auf die Stimmung. Regula Benz beschreibt so: «Diese Meldung ist erschütternd. Sie relativiert alles, auch die Gefühle eines so beglückenden Tages.»