Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Viel gereist, in Meilen sesshaft geworden

An der Dorfstrasse in Meilen kann morgen Peter Fischer seinen 90. Geburtstag feiern. Seit 13 Jahren lebt der Jubilar mit seiner Frau Norma, mit der er schon 60 Jahre verheiratet ist, in der schönen Wohnung.

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Aufgewachsen ist Peter Fischer in Bern. Nach der Matura begann er, wie schon sein drei Jahre älterer Bruder, an der ETH Zürich zu studieren. Die ersten Monate lebte er in einem Mansardenzimmer, dann zogen seine Eltern nach Thalwil. Sein Vater, der bei den SBB angestellt war, wurde Kreisdirektor des Sektors Ostschweiz und war unter anderem für die Einführung des Taktfahrplans mitverantwortlich. Nach dem Diplom als Maschineningenieur arbeitete Peter Fischer als Assistent an der ETH, dann bekam er ein Stipendium und konnte ein Jahr am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) studieren.

Seine erste Stelle trat er ebenfalls in den USA an, beim Hochtechnologie-Unternehmen General Atomic in San Diego, das in der Entwicklung neuer Reaktoren tätig war. Hier in Kalifornien, in La Jolla, befreundete er sich mit der aus Texas stammenden Englischlehrerin Norma James. Gleich nach der Hochzeit zog das Paar in die Schweiz. Die Firma gründete einen neuen Standort in Zürich, als mehrsprachiger Ingenieur war Peter Fischer prädestiniert für das internationale Geschäft.

Norma Fischer wurde von den Schwiegereltern äusserst liebevoll aufgenommen. Eine grosse Freude für alle war die Geburt des Sohnes Michael und später die der Tochter Sabina. Die junge Familie wohnte zuerst in Zürich und dann während 40 Jahren in Egg. Die Kinder sind perfekt zweisprachig aufgewachsen, ihre Familiensprache ist heute noch Englisch.

Obwohl Peter Fischer eigentlich nur gerade an zwei Orten angestellt war, in San Diego und in Zürich, war seine Arbeit äusserst vielseitig und die Aufgaben wandelten sich stetig. Als Leiter des europäischen Geschäfts von General Atomic ist er viel in der Welt herumgekommen. In der Schweiz war die Elektrizitätsproduktion ein zentrales Thema, in dieser Phase hatte Peter Fischer die Leitung des KKW Leibstadt, und es gab einige komplizierte Verhandlungen zu führen. Interessante Diskussionen gab es auch zu der Zeit, als sich die Firma Shell an General Atomic beteiligte.

Neben dem normalen Geschäft war Peter Fischer in verschiedenen internationalen Gremien tätig, so war er auch Präsident der Nuclear Association Europa. In den vier Jahren seines Präsidiums am Uran-Institut versuchte er, alle Mitglieder zu besuchen, das war hochinteressant, so kam er in viele Länder. Das Reisen, das Unterwegssein mit Kunden hat ihm sehr gefallen, Neues zu sehen als Teil seiner Arbeit hat er sehr geschätzt. Auch auf Flügen hat er einiges erlebt, so schildert er spannend, wie einmal die Hydraulik ausfiel und die Stewardess vor der Landung – auf der grössten Landebahn der Region, da es unmöglich war, richtig zu lenken – die Schuhe der Passagiere einsammelte. Sein Interesse an der Luftfahrt ist auch heute noch gross, er hält sich mit der regelmässigen Lektüre der «Aviation Week» auf dem Laufenden und verfolgt auch stets die neusten Entwicklungen im Bereich Nuklearreaktoren.

Ihre letzte grosse Reise führte Peter und Norma Fischer vor fünf Jahren nach Kuba und nach Kalifornien. Anfang August verbrachten die beiden Ferien in Klosters, wo sie gern gute Konzerte mit klassischer Musik besuchen. Viele Jahre waren sie jeweils an den Musikwochen in Davos dabei und machten mit grossem Vergnügen in Meilen beim Old Time Jazz Club mit. Unvergesslich ist ihnen ein Konzert mit Louis Armstrong, den sie als junges Paar in San Diego aus nächster Nähe hörten.

Der Jubilar ist dankbar, dass es ihm trotz des hohen Alters so gut geht, Probleme macht ihm einzig sein Rücken, der langes Stehen verunmöglicht. Mit seiner Frau ist er jeden Tag eine Stunde zu Fuss unterwegs, besonders gern auf dem dem Chorherrenweg nach Feldmeilen, wo sie oft von zwei- und vierbeinigen Freunden begrüsst werden.

Wir wünschen Peter Fischer heute alles Gute zum Geburtstag, eine wunderschöne Feier mit der ganzen Familie, bei der auch seine vier Enkel Olivier, Dominic, Julie und Laurent anwesend sein werden, gu-te Gesundheit und viele schöne Begegnungen und Erlebnisse.

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