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Uferwege am Zürichsee sind rar. Aus dem Zivilgesetzbuch Art. 664 und aus dem Raumplanungsgesetz des Bundes ergibt sich klar, dass Uferzonen nicht zugebaut werden dürfen und für Fussgänger öffentlich zugänglich sein sollten. Auch sind im Budget des Kantons Zürich jedes Jahr 4 Mio. Franken für Uferwege am Zürichsee vorgesehen. Dass diese Gelder kaum beansprucht werden, liegt nicht am mangelnden Bedürfnis, sondern an der Behinderung durch Privatbesitz am See.
Entlang des Zürichsees – besonders am rechten Ufer – lassen hohe Mauern und Hecken hinter den durch Aufschüttungen ergänzten Anwesen kaum einen Blick auf den See frei. Aufschüttungen auf Seegrund nennt man auch Konzessionsland. Es ist durch verschiedene Auflagen belastet, die den Besitzer zu sehr viel Aufwand zwingen wie z.B. den Unterhalt von Ufermauern. Das ist sehr teuer wegen dem ständigen Wellenschlag.
Am Stamm 56+ des Vereins Senioren für Senioren vom 14. September informierte Architektin Ines Specker, Co-Projektleiterin des momentan laufenden Projektes zum Thema Uferbereichsplanung in der Baudirektion. Unter den Anwesenden waren sowohl Seeanrainer wie Uferweg-Befürworter zu finden. Auf beiden Seiten waren Unzufriedenheiten festzustellen. Einerseits sind die hohen Kosten für Uferunterhalt relevant, andererseits fehlt der Uferweg. Der Kataster der öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen (öreb) ist allerdings nur den Eigentümern und den Gemeinden bekannt. Ein geregeltes Nebeneinander sowohl im Sinne der Liegenschaftenbesitzer am See als auch der Spaziergänger ist aber sicher möglich und für alle ein Gewinn! Ich schlage da eine Win-win-win-Lösung vor: Erstens: Der Kanton muss beim Bau von Uferwegen die Verantwortung für die Sicherung der Ufer übernehmen. Davon profitieren die Uferanrainer finanziell. Zweitens: Weil die Seeufer mit dem Bau der Uferwege ökologisch aufgewertet werden müssen, profitiert die Natur. Drittens profitiert die ganze Bevölkerung, weil so mehr naturnahe und attraktive Fusswege für alle entstehen können.
Suchen wir statt dem aufreibenden Gegeneinander doch besser ein friedliches Nebeneinander, wo Uferanrainer etwas erhöht über den Uferwegen getrost ihren Frie-den leben und gleichzeitig Spazierende unterhalb der schönen Gärten den geliebten See wandernd geniessen.
Verena Hofmänner Schärer, Meilen
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