Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
Heute können vorläufig aufgenommene Ausländerinnen und Ausländer (Ausweis F) frühestens nach fünf Jahren Aufenthalt in der Schweiz Stipendien beantragen. Bei dieser Personengruppe handelt es sich um geflüchtete Menschen, deren Asylgesuch abgelehnt wurde, die jedoch nicht ausgewiesen werden können, z.B. weil sie wegen Krieg in Gefahr sind.
Zwar besteht die Absicht, dass die vorläufig Aufgenommenen, wenn sich die Situation in ihrem Heimatland ändert, zurückreisen müssen. Doch zeigt die Realität, dass ein Grossteil von ihnen langfristig in der Schweiz bleibt. Angestrebt wird, dass sich zwei Drittel der 16- bis 25-Jährigen vorläufig Aufgenommenen fünf Jahre nach der Einreise in einer beruflichen Grundbildung befinden.
Aufgrund der Fördermassnahmen (Deutsch, Allgemeinbildung) sind einige von ihnen jedoch schon vorher für eine Berufslehre oder ein Studium bereit. Die Wartefrist stellt deshalb eine unnötige zeitliche Hürde dar. Diese Menschen sind dann von Sozialhilfegeldern abhängig und/oder sie leben von der Arbeit in Tieflohnbranchen.
Derzeit sind weniger als 5% aller Personen, die Stipendien beziehen, vorläufig Aufgenommene. Insbesondere im ersten Jahr nach dem Wegfall der Wartefrist ist zwar mit höheren Kosten zu rechnen, weil die Stipendien per sofort beantragt werden können. Neue Ansprüche auf Stipendien kommen aber nicht hinzu. Zudem: Bereits heute absolviert eine gewisse Anzahl der vorläufig Aufgenommenen schon während der Wartefrist eine Ausbildung. In dieser Zeit erfolgt die finanzielle Unterstützung durch die zuständige Gemeinde. Neu würde der Kanton die Stipendien ausrichten und die Gemeinden wären finanziell entlastet.
Fazit: Bildung ist die beste Form der Hilfe zur Selbsthilfe. Und Stipendien ermöglichen jungen geflüchteten Menschen den Zugang zu einer guten Ausbildung, damit sie so rasch wie möglich auf eigenen Beinen stehen können. Deshalb ein Ja zur Änderung des Bildungsgesetzes.
Marzena Kopp, Kantonsrätin, Die Mitte, Meilen
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