Eigentlich hätte Fiona von Flüe auf den Wettkampf auf der Allmend verzichten müssen, weil sie sich in Jerusalem auf die U18-Europameisterschaften von Anfang bis Mitte dieser Woche hätte vorbereiten sollen. Mit ihren 2:08,05 Minuten über 800 m und den 4:26,46 über 1500 m erfüllte sie die geforderten Limiten klar. Zum internationalen Debüt ist es dennoch nicht gekommen: Von Flüe ist zu jung. Als Mindestalter für eine U18-EM gelten 16 Jahre, und die Chamerin ist Mitte Februar erst 14 geworden.

Unter der Allzeit-Bestmarke

Durch diese Tatsache liess sich die Gymnasiastin aber nicht beirren. «Ich bin mir der Sachlage immer bewusst gewesen», sagt sie. So reiste sie nach Meilen und demonstrierte hier ihr Potenzial über 3000 m. Und im gemischtgeschlechtlichen Rennen sorgte sie für den Höhepunkt des Meetings. In 9:26,46 Minuten blieb sie auch unter dieser Limite. Bedeutender aber: Sie unterbot die bisherige Allzeit-Bestmarke von Deilia Sclabas um nicht weniger als 4,26 Sekunden. Damit hat Fiona von Flüe die Bernerin in den Rekordlisten in ihrem ersten U16-Jahr über 1500 m und 3000 m abgelöst.

Nach der Topleistung strahlte sie: «Ein grossartiges Rennen.» Das horrende Anfangstempo der Männer ging sie nicht mit. Je länger das Rennen aber dauerte, desto mehr Positionen machte sie gut. «Das Ein- und Überholen sorgte für eine Extramotivation», sagte sie dazu. Die Kilometer-Abschnittszeiten von 3:07, 3:11 und 3:08 Minuten zeugen vom clever eingeteilten Rennen. Spannend, was sie zu ihren Vorlieben sagt: «Noch letztes Jahr waren es die langen Distanzen, nun aber bin ich auf den Geschmack für die 800 m gekommen.» Für sie folgt nun eine Wettkampfpause mit zwei Trainingslagern in Huttwil und in St. Moritz während den Schulferien. Auf dass sie auch in der zweiten Saisonhälfte zu Exzellentem bereit ist.

Rekord und persönliche Bestzeit

Eine zweite Allzeit-Bestmarke realisierte Petter Oster (LC Regensdorf) ebenfalls bei den U16 mit 4:02,38 über 1500 m. Im Gegensatz zu von Flüe blieb er aber über der U18-EM-Limite. Und weitere Talente stachen heraus: Der erst 20-jährige LC-Uster-Somalier Ali Abdi-Salem gewann das 3000-m-Rennen in persönlicher Bestzeit von 8:23,80 Minuten. Oder Silas Zurfluh (21), SM-Zweiter des Vorwochenendes vom LC Regensdorf: Er steigerte sich über 1500 m auf 3:46,31 Minuten. Ebenfalls stark die 23,94 Sekunden über 200 m der 22-jährigen Nidwaldnerin Julia Niederberger.

Für einen Höhepunkt bei den technischen Disziplinen sorgte der erst 16-jährige Jan Drabik (KTV Altendorf) mit seinen 1,98 m im Hochsprung. Den Farbtupfer von etablierter Seite lieferte Siebenkämpferin Géraldine Ruckstuhl mit ihren 5,71 m im Weitsprung – vor Andrea Müller von der LG Küsnacht-Erlenbach mit 5,55 m.

LCM-Staffelgold

Seitens LC Meilen hatten einige Kinder und Jugendliche bei den integrierten OZB (Ostschweizer/Zürcher/Bündner) Staffel-Meisterschaftsrennen Grund zum Jubeln. Allen voran waren dies Isabelle Rincon, Elio Bartholdi, Janis Leebermann, Samuel Maurer und Meiyah Buchmann, die bei den U14 mit Gold in der Mixed Staffel über 400 m frei überzeugten. Etliche weitere Podestplätze und damit Medaillengewinne kamen hinzu.