Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Asylunterkünfte

In der letzten Ausgabe des Meilener Anzeigers sucht die Gemeinde Meilen händeringend nach Asylunterkünften. Ein Hilferuf, wie er mittlerweile schweizweit ertönt, weil die Politik längst nicht mehr weiter weiss und keine klaren Visionen für dieses Land hat.

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Ein Hilferuf, der aufzeigt, wie sehr die Kommunen durch die nicht abreissen wollende Welle von Asylsuchenden längst überfordert sind und sich unfähig zeigen, sich endlich gegenüber Kanton und Bund zu verweigern. Wie ein Güterzug in Vollfahrt, rast das Land ungerbremst auf einen nicht mehr fernen Prellbock zu. Störend am Meilemer Zeitungsaufruf ist ganz besonders die Tatsache, dass seitens der Gemeindebehörden noch nie ein ähnlicher Aufruf zu Gunsten weniger begüterter, hier aufgewachsener Meilemer zu finden war. Diese können nämlich Wohnraum in Meilen auch längst nicht mehr finden, geschweige denn bezahlen und müssen als Konsequenz ihre Heimat verlassen. Nur, solchen Menschen gibt man praktisch keine Stimme. Schweizer «müpfen» in der Regel eben auch nicht auf, sondern akzeptieren, enttäuscht aber stillschweigend. Die Engländer sagen: «Charity begins at home», was frei übersetzt meint, dass erst wenn man sich verantwortungsvoll um die eigenen Bürger in Not gekümmert hat und diese «am Schärme» sind, man dann auch zu andern grosszügig sein kann, aber nicht andersrum. Meilen hat es verschlafen, rechtzeitig genügend bezahlbaren Wohnraum und Wohnraum für Notfälle zu schaffen und verschläft es weiterhin. Die Gemeinde überlässt 19’000 Quadratmeter Eigenland auf der Weid lieber einer Stifung im Baurecht, anstatt selbst darauf ausschliesslich günstigen Wohnraum zu bauen. Die Liegenschaftenvorsteherin freute sich damals über den «willkommenen» jährlichen Baurechtszins, welcher knapp einem Steuerprozent entsprechen würde! So gewappnet – wie gewonnen, so zerronnen – senkte Meilen in der Folge den Steuerfuss von 84 % auf 79 %.

Nein, dieser Aufruf muss in verschiedener Hinsicht zu denken geben.

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