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Ob man den Kieskran der ehemaligen Umladestelle der Kibag in Meilen schön oder hässlich findet, darüber kann man natürlich geteilter Meinung sein. Richtig ist aber, dass der Kran und die Kibag mit ihren prächtigen «Ledischiffen» während mehr als einem halben Jahrhundert zum Meilemer Dorfbild gehörten und es mitprägten – auch akustisch!
Das Areal, das sich noch bis in die späten 1940er-Jahre im Besitze meiner Ururgrosseltern, Amsler-Bühler aus der Obermühle, befand, war zürichseitig mit einem Mietshaus bebaut und hatte zum See hin einen Umschlagplatz für allerlei Baumaterialien. Neben dem Bootsschopf und Badehaus ging die Pferdeschwemme und Bootsrampe ins Wasser. Diese alte Sandstein-Rampe, die an das ehemalige Grundstück Hochstrasser stösst, ist heute noch erhalten.
Später übernahm die Kibag das Areal, nutzte es als Kies-Umladeplatz und bebaute das restliche Areal mit zwei Mehrfamilienhäusern. Vom lärmigen Entladen der Ledischiffe und dem nicht weniger lärmigen Verlad von Kies und Sand auf die vielen Lastwagen, die täglich das Gründstück frequentierten, ist nichts geblieben, ausser dem Kran, den Krangeleisen und den Kies- und Sandbecken.
Dass man den Kran vor Jahren schon unter Schutz gestellt und als Industriedenkmal inventarisiert hat, das begrüsse ich sehr. Es ist ein herrliches Ungetüm, das durchaus nicht verschwinden muss. Die Unterschutzstellung des Krans hat auch dazu beigetragen, dass das Areal nicht an irgend eine der grossen Immobilienfirmen veräussert wurde, die das begehrte Seeland zum Erstellen von Luxuswohnungen «entwickelt» hätten. Dadurch wäre dieses Paradies für fast alle Meilemer verloren gewesen.
Persönlich bedaure ich nur, dass für die öffentliche Nutzung des mittleren Bereiches des Grundstückes nicht ein entsprechender Wettbewerb ausgeschrieben wurde. So hatte etwa der Unterzeichnete frühzeitig schon für die bekannte Wassersportschule «Wakeboard Academy» in Zürich-Wollishofen ein Projekt ausgearbeitet, das auf dem mittleren Kibag-Areal eine sanfte Nutzung für Wassersport vorsah, mit Erneuerung des bestehenden Steges für den Aus- und Einstieg in die Boote, für Wasserski, Surfen und Wakeboarden. Ebenfalls sah das Projekt vor, den geschützten Kran mittels eines Gönnervereins erhalten zu können. Wahrscheinlich wären auch andere Ideen eingereicht worden, aber ein Wettbewerb wäre zu begrüssen gewesen, auch der Kosten wegen. Ein Problem bzw. Kosten könnten sich ergeben, will man das mittlere Ufer als Badezone nutzen. Für das Manövrieren der Ledischiffe wurde der Seegrund doch relativ tief ausgebaggert. Sicher wäre das für Nichtschwimmer ein problematisches Ufer.
Viel wichtiger aber als die anstehenden und sicher nicht ausufernden Kosten und die Frage, ob man den Kran nun mag oder nicht, ist die Tatsache, dass ein zusätzlicher Seezugang geschaffen wird und dieses Grundstück nun uns Meilemern gehört. Dafür gebührt allen, die damals weitsichtig gehandelt haben, grossen Dank. Lassen wir uns überraschen, was kommt!
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