- Kultur / Politik
- Karin Aeschlimann
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Das Bettags- und Erntedankfestkonzert in der reformierten Kirche stand unter dem Jahresmotto «Berge» der Mittwochgesellschaft Meilen. Es sang die Chorgemeinschaft «Cantiamo insieme» unter der Leitung von Barbara Meldau.
So, wie der Psalmtext (Psalm 121: «Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen») des Herrn Schutz schildert, begaben sich die Chormitglieder unter denjenigen der langjährig in Meilen tätigen Organistin und Chorleiterin Barbara Meldau, mit ihrer Kraft und Suggestion sich stimmlich frei entfaltend.
Gepflegte Tongebung in Wohlklang
Im ersten Abschnitt erklangen unterwegs mit den alten Meistern «bergige» Texte als Grundlage für Kompositionen von Paschal de L’Estocart (1539 – 1584), Claude Goudimel (1514 – 1572), Johann Crüger (1598 – 1662) und Georg Philipp Telemann (1681 – 1767). Letzterer nahm sich den tatsächlichen Psalmtext 121 vor. Die Mentorin erläuterte den Programmablauf gleichsam als Reise durch Zeiten, Gegenden und Musikstile. Der Chorgemeinschaft kann gepflegte Tongebung in Wohlklang attestiert werden, kanonische Stimmführungen paarten sich in feinem End-Diminuendo.
Tüchtige Organistin, fein agierend
«Auf romantischen Bergpfaden» lautete die Betitelung des zweiten Teils. Titelgerecht waren Kompositionen von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 – 1847), Antonin Leopold Dvorak (1841 – 1904), Herbert Howells (1892 – 1983) und Walter Kendall (1891 – 1978) aus der früh bis spät- und postromantischen Epoche gesetzt. Äusserst geschickte Programmation stellten die Titel der ersten drei Kompositionen dieses Teils dar: Es waren die Texte des 121. Psalms – die dritte gar in lateinischer Sprache. In diesen tat sich Maria Mark als tüchtige Organistin hervor, im dritten Abschnitt sehr fein agierend, nachdem sich die weiblichen Chormitglieder als durchaus klangkräftig und -freudig erwiesen.
Ehrerbietung in mannigfachem Gewand
Der dritte Abschnitt war mit «spektakuläre Landschaften» betitelt. Er enthielt Kompositionen vergangener, doch neuerer Tage, auch des Films. Die Namen: Nino Rota (1911 – 1979), Ennio Morricone (1928 – 2020) und Richard Rodgers (1902 – 1979). In letzterem profilierte sich Maria Mark als Virtuosin am Flügel zuverlässig. Bob Chilcotts «I lift my Eyes to the quiet Hills» basierte wieder auf dem Psalm 121. Themen- und rahmengerecht waren die Titel «Misty Mountains» von Stephen Gallagher (*1954) und «I see Fire» von Ed Sheeran (*1991). Den Abschluss bildete «Ain’t no Mountain high enough» von Ashford & Simpson (1941 – 2011, *1946), in welchem Barbara Meldau das Keyboard und ihr Sohn Jan das Cajon (Kistentrommel) bediente und die Choristen und die vielseitigen Solistinnen Paula Mürb, Thilda Haylock und Deborah Kämpfer sich mächtig ins Zeug legten, sodass der Kirchenraum richtig ins Rocken kam.
Es war eine gelungene, gehaltvolle Ehrerbietung an den Bettags- und Erntedanktag in mannigfachem Gewand, die so ein denkwürdig-beschwingtes Ende fand.
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