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Bei einem Schockanruf haben Betrüger kürzlich im Bezirk Horgen von einer Seniorin «für die Freilassung der verhafteten Tochter» rund hunderttausend Franken gefordert. Unter Schock stehend, übergab die Frau den Betrag an die Betrüger.
Auch in Meilen wurden mit dieser Masche anfangs Juni 12’500 Franken erbeutet, in Uster waren es 40’000 und in Wetzikon 12’000 Franken.
Eine Telefonbetrügerin meldete sich bei einer Seniorin und teilte ihr mit, dass ihre Tochter einen Autounfall verursacht habe, bei dem eine andere Person verstorben sei. Die Tochter sei verhaftet worden und müsse nun für mehrere Tage ins Gefängnis. Die Bezahlung einer Kaution in der Höhe von hunderttausend Franken könne dies verhindern.
Die Seniorin, die zufälligerweise eine Tochter hat, die regelmässig mit dem Auto unterwegs ist, geriet in einen Schock und glaubte der angeblichen Polizistin. Aufgrund des enormen psychischen Drucks hob die Frau auf der Bank mehrere zehntausend Franken ab und übergab rund hunderttausend Franken Bargeld und Schmuck an den Abholer.
Typisches Vorgehen
Beim Schockanruf geben sich die Telefonbetrüger als Polizisten, Spitalpersonal, Staatsanwälte oder andere Personen aus und teilen mit, dass der Sohn oder die Tochter einen Unfall verursacht habe oder schwer verletzt worden sei, und dass in diesem Zusammenhang für eine Kaution oder eine Operation dringend Geld oder Wertsachen übergeben werden müsse.
Dabei soll man mit niemandem darüber sprechen, da das betroffenen Familienmitglied Diskretion verlangt habe. Mit diesem Vorgehen versuchen die Betrüger zu verhindern, dass ihre Opfer die angeblich betroffenen Kinder oder andere Vertrauenspersonen anrufen.
Empfehlungen der Polizei
– Kein Geld oder Wertsachen an fremde Personen übergeben.
– Bei Anrufen, die einen unter Druck setzen, auflegen und eine Vertrauensperson anrufen.
– Das betroffene Familienmitglied selber anrufen.
– Die Macht der Situation sowie den enormen Druck, den Betrüger erzeugen, nicht unterschätzen.
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