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Am Meilemer Leichtathletik-Meeting sorgten die Sprinterinnen und Sprinter für Glanzzeiten – und Diskussionsstoff.
Mit einem Paukenschlag begann der internationale Teil des Meilemer Meetings: 11,14 und 11,15 Sekunden ergab die Zielfilmauswertung im 100-m-Hauptrennen der Frauen. Die Namen, die dahinter erschienen, haben Bekanntheit insbesondere im Zusammenhang mit den internationalen Topleistungen der Schweizer 4×100-m-Staffel und den vierten Rängen an WM und EM. Natacha Kouni und Salomé Kora – die 22-jährige Aufsteigerin im LC Zürich sowie die erfahrene, 29-jährige St. Gallerin.
Einen Schönheitsfehler hatten die beiden Topzeiten allerdings. Weil auf der Gegengerade der Anlage gesprintet wurde, dort wo (zumindest zu Beginn) der Rückenwind blies, bestand die Gefahr eines Zuviel. 2,2 m/s zeigte die Windmessanlage bei besagtem Rennen. Erlaubt sind maximal 2,0 m/s. Keine Zeit also für die offiziellen Bestenlisten. Hingegen finden die Werte Eingang im World Ranking. Kouni und Kora konnten so trotzdem einen Nutzen in ihren Leistungen erkennen. Dennoch überwog der Tenor der Enttäuschung: «Schade, nur ein Hauch zu viel.» Und ebenfalls von Bedeutung: die Plätze 1 und 2 gegen die international beachtliche Konkurrenz.
Überzeugende Leistung im Männersprint
Auch bei den Männern resultierten Topzeiten. Herausragend (Meeting-Rekord) die 10,14 Sekunden des Australiers Jake Penny – bei gerade noch regulärem Rückenwind von 1,9 m/s im Vorlauf. Und ebenfalls erwähnenswert: die 10,29 Sekunden von Silvan Wicki. Der Basler – der zweitschnellste Schweizer ever (10,11/2020) – gab nach anderthalbjähriger Verletzungspause (Muskelbündelriss in der Wade) sein Comeback: ein überzeugendes. «Ich hatte den Fokus auf einen langfristigen Wiederaufbau gelegt, und das scheint sich nun auszuzahlen», sagte der 28-Jährige. Und mit einem breiten Lachen hielt er fest: «So schnell bin ich noch nie in eine Saison eingestiegen.» Das macht Mut.
Im Finallauf bei nicht mehr perfekten Bedingungen gewann Penny erneut und diesmal ohne Windunterstützung in 10,21. Der Bündner 200-m-Spezialist William Reais sah dank seinen 10,32 «einen Aufwärtstrend», Wicki lief in 10,44 ein.
Natalia Issler mit persönlicher Bestleistung
Vor allem eine Athletin vom See zeigte ihr Potenzial: Natalia Issler, die erst 16-Jährige aus Horgen im LCZ-Dress. Über 800 m belegte sie in der neuen persönlichen Bestzeit von 2:06,34 Minuten den beachtlichen dritten Rang. «Für mich war’s ein schwieriges Rennen», sagte sie, «die beiden Läuferinnen aus dem Ausland liefen enorm schnell los, und ich hatte mich zu entscheiden, was ich tun sollte.» Sie hielt sich zurück: «Ich konnte die aufgesparte Energie auf den letzten 200 Metern zur Geltung bringen.»
Ronny Wüthrich trumpft auf
Céline Weber, die 17-jährige Meilemer Hochspringerin mit internationaler Erfahrung, sprang über 1,72 m und ärgerte sich auf der Folgehöhe: «Der dritte und letzte Versuch auf 1,75 war der beste, und es fehlte wirklich wenig.» Erstaunlich dabei: Beim vorangegangenen Sprung hatte sie sich das Fussband des Sprungfusses beim schrägen Aufsetzen überdehnt. Die Sanitäter konnten hinterher aber Entwarnung geben. Und Céline Weber schloss: «Dieses Springen hat Motivation und Selbstvertrauen vermittelt.» Dieses Fazit freut auch Trainer Ruedi Nyffenegger. Er sagte: «Technisch war das noch nicht das A und O.»
Gar mit zwei persönlichen Bestleistungen verliess Ronny Wüthrich die Allmend. Um 15 cm steigerte er sich im Weitsprung auf 6,85 m. Er, der Zehnkämpfer, seit dieser Saison im Dress des TV Unterstrass, erkannte: «Jetzt sind die 7 Meter fällig. Die will ich möglichst schnell übertreffen.» Bis zu seinem Saison-Höhepunkt, den Schweizer Nachwuchsmeisterschaften im September, bleibt ihm noch Zeit.
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