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In ihrem letzten Spiel holen die Meilemer Handballer gegen den HC Glarus einen deutlichen Sieg. Fast wäre ihnen die perfekte Saison gelungen. Doch der krönende Abschluss kommt erst noch.
Am Schluss musste Coach Danilo Graf alles aufbieten, was noch imstande war, einen Fuss vor den anderen zu setzen und einen Ball in Richtung Tor zu werfen. Sein Team war – wie immer gegen Ende der Saison – durch Verletzungen und anderes arg dezimiert. Aber alles andere als demotiviert. Denn wenn die Seebuben eines können, dann ist es Stimmung auf den Platz zu bringen.
Auch in diesem letzten Spiel an einem Donnerstagabend gegen die wackeren Glarner zeigten sie sich in bester Handballlaune. Dank dem Einsatz von Benjamin Omlin, der noch einmal aus dem Ruhestand zurückgekehrt war, und Kevin Keim, der seinen Einstand gab, kam immerhin eine Truppe von 11 Mann zusammen, die gewillt war, noch einmal zwei Punkte einzuheimsen.
Man merkte den Seebuben allerdings an, dass ihnen das Spiel vom Dienstag noch in den Knochen steckte – natürlich hatten sie auch gegen die SG Wädenswil/Horgen einen Sieg (29:33) eingefahren. So dauerte es einige Minuten und ein paar unnötige Gegentore der Glarner, bis man auf Betriebstemperatur war. Nun aber konnte das Schaulaufen losgehen, und Meilen setzte sich bald deutlich in Führung. Besonders für Gjin Lasku und Reto «Böbäl» Gollob stand dabei viel auf dem Spiel, nämlich der Titel des Topscorers. In der Torwertung lagen sie mit je 112 Toren exakt gleichauf. Entsprechend bemüht waren beide, den Ball im Netz zu versorgen. Da hilft es natürlich nicht, wenn man Penaltys neben das Tor setzt. Trotz des einen oder anderen Fehlschusses lag Meilen nach 30 Minuten bereits deutlich mit 17:11 in Führung, obwohl auch die Glarner eine durchaus starke Leistung zeigten.
Doch mit Beginn der zweiten Halbzeit war der Widerstand der Mannschaft aus dem Zigerschlitz gebrochen. Immer wieder lief der Gegner erfolglos gegen die Meilemer Defensive an, die dank Adrenalin und Paracetamol keinen Schmerz mehr fürchtete. Zudem standen zwischen den Pfosten noch zwei sichere Werte namens Simon Tremp und Rolf Daenzer, die den Glarnern wieder und wieder die Erfolgserlebnisse vereitelten. Derweil zeigten die Seebuben im Angriff Handballkunst par excellence – von jeder Position gefährlich und eiskalt im Abschluss. Sogar das Jungtalent Kevin «Kevab» Keim kam zum allerersten Torerfolg im Meilemer Trikot. Kompromisslos bis zum Schluss erledigten die Seebuben ihre letzte Pflichtaufgabe mit einem 36:20-Kantersieg.
Doch nach Abpfiff interessierte weniger das Resultat als vielmehr das Matchblatt: Wer hatte sich den Titel des Topscorers geholt? Und siehe da: Sowohl Reto Gollob als auch Gjin Lasku hatten sechs Mal eingenetzt. So hat Meilen in diesem Jahr zwei Torschützenkönige, die je 118 (!) Tore erzielt haben. Was für eine Leistung!
Damit geht eine fast perfekte Saison zu Ende. Meilen hat in 18 Spielen 17 Siege geholt und sich damit mehr als verdient zum Meister gekrönt. Den kleinen Unfall gegen die SG Limmat im 16. Spiel gilt es zu verkraften. Auch das kann den Besten mal passieren.
Damit sie auch weiterhin zu den Besten gehören, haben die Seebuben sogar freiwillig auf den Aufstieg verzichtet. Wer nun denkt, das sei den anderen gegenüber unfair, liegt falsch. Die Meilemer sind längst nicht so agil und dynamisch, wie ihre Resultate vermuten lassen. Im Vergleich zu anderen Teams sind sie fast schon greis und müssen auf ihre geschundenen Knochen acht geben. Dazu gehört auch ein gesunder Pegel von Vitamin B(ier) – in der 2. Liga droht die Gefahr, dass das zu kurz käme.
Deshalb fokussiert sich das Team nun voll und ganz auf das kommende Highlight der Saison: die Teamreise nach Budapest, wo mit isotonischen Getränken der Energiehaushalt wiederhergestellt werden soll.
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