Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Zwei wichtige Urnenabstimmungen im September

Wie üblich lud Gemeindepräsident Christoph Hiller vor der regulären Gemeindeversammlung zur Informations- und Fragestunde, diesmal in der reformierten Kirche.

Vor bereits zur Hälfte gefüllten Kirchenbänken gab es als erstes Infos zum ARA-Anschluss der Gemeinde Männedorf, über den am 28. September an der Urne abgestimmt wird. Gemeinderätin Verena Bergmann-Zogg erklärte in ihrer Eigenschaft als Präsidentin der ARA-Kommission, dass für die ARA Rorguet in Obermeilen so oder so die Erneuerung der Konzession ansteht und dass wegen des Bevölkerungswachstums in Meilen die Erweiterung der Biofiltration sowie eine neue vierte Reinigungsstufe (Entfernung von Mikropartikeln) zwingend sind. Männedorf seinerseits muss seine Abwasserreinigungsanlage sowieso erneuern.

Ausbau der ARA Rorguet

Der Anschluss sei vorteilhaft, weil der Betrieb in einer grösseren ARA stabiler laufe und die vierte Reinigungsstufe für mehr Anwohner einen positiven ökologischen Effekt habe, sagte Verena Bergmann-Zogg. Männedorf soll sich mit 5,3 Mio. Franken in den Zweckverband einkaufen, Uetikon a.S. mit 0,4 Mio. Franken; die Projektkosten für den Ausbau betragen für Meilen 6,8 Mio. Franken, die durch die Abwassergebühren finanziert werden sollen. Falls der Anschluss angenommen wird, muss die Dezember-Gemeindeversammlung noch über eine für den Ausbau erforderliche Zonenänderung im Rorguet abstimmen.

Auf die Frage eines Anwesenden antwortete Verena Bergmann-Zogg, dass trotz der neuen vierten Reinigungsstufe wegen der tieferen Betriebskosten und Synergien keine Erhöhung der Abwassergebühren vorgesehen sei, gesenkt würden sie allerdings wohl auch nicht.

Refinanzierung des Spitals Männedorf

Gemeindepräsident Christoph Hiller stellte anschliessend die vorgesehene Refinanzierung des Spitals Männedorf vor, über die ebenfalls am 28. September an der Urne beschlossen wird. Er betonte, dass das Spital – es steht als AG im Eigentum von acht Trägergemeinden – keine finanziellen Probleme hat, sondern im Gegenteil in den letzten Jahren immer einen Gewinn erwirtschaften konnte.

Allerdings läuft im Juli 2026 eine Anleihe von 50 Mio. Franken aus, die 2018 am Kapitalmarkt aufgenommen und 2023 erneuert wurde. «Bis zum Fall ‘Spital Wetzikon’ wäre eine weitere Verlängerung ohne weiteres möglich gewesen, jetzt verlangt der Markt Sicherheiten», sagte Hiller. Diese können die acht Trägergemeinden leisten.

Zahlungsmöglichkeiten im Parkhaus

Im Vorfeld hatte Marco Greter Fragen zum Parkhaus Dorfplatz eingereicht. Gemeinderat Marcel Bussmann erklärte u.a., dass das System «Parkingpay» deshalb nicht mehr funktioniert, weil es bei der erforderlichen Submission die Vorgaben nicht erfüllt hat und ausgeschieden ist. Stattdessen ist nun aber dank Nummernschilderkennung die kontaktlose Zahlung mit Kreditkarten und Twint direkt an der Ausfahrtssäule möglich, ohne Gang zur Kasse.

Wer mit Bargeld bezahlen will, muss die einzige damit noch funktionierende Kasse finden. Ob eine Kasse reicht, wird jetzt beobachtet.

«Netto Null» und integrierte Gesundheits-Versorgung

Eine weitere Frage betraf das Klimakonzept «Netto Null» in Meilen. Gemeinderat Heini Bossert erklärte die Situation in seiner Funktion als Präsident der Energie- und Klimakommission: «Null werden wir nicht erreichen können, aber wir können immerhin unseren Beitrag leisten.» Die Gemeinde unternimmt Anstrengungen zur Reduktion des Ausstosses von Treibhausgasen in den Bereichen Gebäude, Verkehr, Industrie, Abfall/Abwasser sowie Landwirtschaft gemäss Scope 1 und Scope 2 (direkte Emissionen und Strom-Emissionen auf Gemeindegebiet).

Ein kleines Referat zum Thema «integrierte Gesundheits-Versorgung» mit einem Überblick über die in Meilen vorhandenen ambulanten, intermediären und stationären Angebote hielt anschliessend Gemeinderat Hanspeter Göldi, Ressort Soziales, während sich die Kirche bereits mit Teilnehmern der anschliessenden Gemeindeversammlung füllte.

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