Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
Möglichst lange zu Hause leben, das ist der Wunsch aller. Dieser Wunsch soll nun für mehr Betroffene Realität werden.
Damit sich die Lücke zwischen «zu Hause leben» und «Pflegefall» schliesst, braucht es Betreuung und Unterstützung im Alltag. Die entsprechenden Leistungen werden durch betreuende Angehörige erbracht – und durch Angebote wie Spitex++ der Spitex Zürichsee.
Leicht Pflegebedürftige müssen nicht in ein Heim umziehen
Aktuell wird die Betreuung von der Art, wie sie im Dienstleistungsangebot Spitex++ enthalten ist, weder von den Krankenkassen noch von den Gemeinden bezahlt, sondern muss privat finanziert werden. Dabei geht es zum Beispiel um die Begleitung zu (Arzt-)Terminen, das gemeinsame Kochen und Essen, um mühsame oder schwierige Reinigungsarbeiten wie Fensterputzen oder gemeinsame Spaziergänge an der frischen Luft. Kurz gesagt umfasst das Angebot «nichtpflegerische Spitex-Leistungen».
«Es geht bei Spitex++ insbesondere darum, dass nicht oder nur leicht pflegebedürftige Personen zu Hause bleiben können», erklärt Lara Rée, Geschäftsleiterin der Spitex Zürichsee. «Es handelt sich ausserdem um Prävention, indem soziale Isolation und psychische Krisen verhindert werden können.» Die Pflegebedürftigkeit werde dank der Betreuung hinausgezögert, weil aufgrund der regelmässigen Unterstützung – auch bei der Haushaltsführung – ein längerer Verbleib zu Hause möglich werde und Heimeintritte dadurch verhindert oder verzögert werden könnten. Im Kanton Zürich ist heute tatsächlich fast jede dritte Person in Alters- und Pflegeheimen nicht oder nur leicht pflegebedürftig.
Finanzielle Unterstützung in bestimmten Fällen
Ab dem 1. Januar 2025 finanziert der Kanton deshalb neu über die Ergänzungsleistungen die Betreuungsleistungen für Senioren in bescheidenen finanziellen Verhältnissen. Durch diesen politischen Entscheid werden die Pflegeheime entlastet. Das ist auch nötig, denn würde die Alterspolitik der Schweiz sich nicht ändern, wären bis im Jahr 2040 allein im Bezirk Meilen zehn neue Heime für 69 Prozent zusätzliche pflegebedürftige Personen nötig. Beim alljährlichen Austausch der Spitex Zürichsee mit den Hausärzten erläuterte in seinem Referat Albert Wettstein, ehemaliger Chefarzt Stadtärztlicher Dienst Zürich, dass keine neuen Alters- und Pflegezentren nötig sind, wenn Senioren erst ab einem Pflegebedarf von über 2 Stunden pro Tag (Pflegestufe 3) ins Heim gehen.
Dank der Zusammenarbeit der Spitex Zürichsee mit der Elly-Schnorf-Schmid-Stiftung (ESSS) werden ausserdem ältere Menschen unterstützt, die das Dienstleistungsangebot Spitex++ nützen möchten, es sich aber finanziell nicht leisten können und weder Sozialhilfe noch Ergänzungsleistungen erhalten. «Zur Abklärung des Unterstützungsbedarfs werden mit den Gesuchstellenden Gespräche seitens Spitex Zürichsee geführt, und die Einkommens- und Vermögensverhältnisse werden geprüft», erläutert Lara Rée. Bei anerkanntem Bedarf springt dann die ESS-Stiftung ein, indem die Stunden der Spitex++ subventioniert werden.
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