Heinrich wuchs mit seiner Schwester und dem jüngeren Bruder in Zürich-Wipkingen auf, wo er auch die Primar- und die Sekundarschule besuchte. Nach der obligatorischen Schulzeit stellte sich ihm, wie allen Schulabgängern, die Frage der Berufswahl, die zu beantworten gar nicht so einfach war.

So liess sich sein erster Berufswunsch, Stationsvorstand eines Bahnhofes zu werden, nicht realisieren, weil seine Familie die Kosten für die Verkehrsschule in St. Gallen nicht aufbringen konnte. Er entschied sich dann für die Notariatslehre in Zürich-Aussersihl, was sich für seine zukünftige Laufbahn günstig auswirkte.

Schon früh, als Heinrich Haupt erst 21 Jahre alt war, verstarb sein Vater unerwartet, was für die Familie nicht einfach war. Sobald er die Lehre beendet und einige Jahre Praxis hatte, nahm er eine Stelle bei der Baudirektion Zürich im Büro für Landerwerb an, wo er kürzere Zeit tätig war.

1960 heiratete Heinrich Haupt in Zürich und gründete seine Familie. In den Jahren darauf wurden der Familie drei Söhne geschenkt.

Im Sommer 1962 bewarb er sich für die Stelle des Bausekretärs in Meilen, dessen Aufgabe die Assistenz der Baukommission war. Nach seinem Stellenantritt am 1. November zog auch die Familie von Zürich nach Meilen.

Als sich 1965 der damalige Gemeindeschreiber ein Bein brach, wurde Heinrich Haupt zu dessen Stellvertreter ernannt. Diese Funktion des Stellvertreters hatte er bis 1983 inne. Berufsbegleitend besuchte er bald darauf Vorlesungen an der Universität Zürich, um sich auf die Gemeindeschreiberprüfung vorzubereiten.

Nach dem Abschluss der Ausbildung, die drei Jahre dauerte, wurde Heinrich Haupt 1983 zum Gemeindeschreiber ernannt. Zu seinem Aufgabengebiet gehörte unter anderem die Vorbereitung und Teilnahme an den Gemeinderatssitzungen und den Gemeindeversammlungen. Alle diese Aufgaben wurden damals noch ohne PC bewältigt. Protokolle wurden mit der Schreibmaschine geschrieben. Als Hilfsmittel benützte er ein Diktiergerät, wie damals üblich, um die Briefe für seine Sekretärin zu diktieren.

Als Chef der Gemeindeverwaltung führte Heinrich Haupt zwischen 40 und 50 Mitarbeitende der Gemeinde Meilen. Diese Aufgabe war damals schon menschlich und fachlich anspruchsvoll und benötigte umfassende Kompetenzen. Er schätzte an seiner Arbeit besonders, dass er den Überblick über das ganze Geschehen in der Gemeinde hatte. Besuche bei älteren Jubilaren gehörten zu seinen angenehmeren Aufgaben und erlaubten ihm immer wieder, Kontakt mit der älteren Generation zu haben.

Nach seiner Pensionierung im Januar 1999 engagierte sich Heinrich Haupt vor allem bei sozialen Aktivitäten und stellte auch seine Fähigkeiten beim Erstellen von Steuererklärungen zur Verfügung. Etliche Bewohner des Altersheims Platten waren froh um seine Unterstützung. Auch sein Einsatz als freiwilliger Fahrer des Plattenbuses übernahm er pflichtbewusst und gerne bis zu seinem 80. Geburtstag. In seiner Freizeit jasste er regelmässig und lief mit seiner Familie oft Ski und wanderte im Unterengadin. Heute vermisst er manchmal das Autofahren, das bei der Bewältigung der Alltagsaufgaben doch nützlich war.  Eine grosse Freude bereiten ihm seine Familie und das Zusammensein mit seiner Frau.