Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Was in unseren Gärten wächst, betrifft auch die Natur

Die Gemeinde Meilen ist geprägt von den vielen Bächen, die sowohl der Natur als auch dem Menschen viel Lebensqualität bieten: glasklares Wasser, wilde Hänge und kleine Wasserfälle – eine wahre Naturoase.

Ein Fachmann entfernt invasive Kirschlorbeer-Pflanzen aus der Böschung am Bach.

Doch wer genauer hinsieht, entdeckt zwischen Farn und Buchen fremde Pflanzenarten, die hier eigentlich nicht hingehören: sogenannte invasive Neophyten.

Wie Gartenpflanzen zur Gefahr für die Natur werden

Diese Pflanzen stammen ursprünglich aus anderen Regionen, sind oft Gartenflüchtlinge und breiten sich entlang unserer Fliessgewässer besonders schnell aus. Denn sobald ein Bach in der Nähe von Gärten oder Siedlungen fliesst, gelangen Samen durch Wind, Tiere oder sogar Schnittgut in die freie Natur. Kirschlorbeer, Sommerflieder und Drüsiges Springkraut verdrängen auch in unseren Wäldern zunehmend heimische Arten.

Einheimisch statt exotisch – auch im eigenen Garten

Die Gemeinde Meilen bekämpft diese Entwicklung bereits seit über zehn Jahren. Erste Einsätze gab es 2014, damals wurden entlang des Dorfbachs rund 1,8 Tonnen Pflanzenmaterial entfernt. Seither werden die Bäche in Meilen jährlich abschnittsweise von Neophyten befreit. Durch die Neophytenstrategie verfolgt die Gemeinde seit 2021 ein koordiniertes Vorgehen und fokussiert vor allem auf die sensiblen Abschnitte, die ausserhalb des Siedlungsraums liegen.

Trotz aller Bemühungen ist eine vollständige Bekämpfung kaum möglich. Viele Neophyten verbreiten sich unbemerkt, und mit jeder neuen Saison braucht es einen langen Atem und die Unterstützung der Bevölkerung. Auch im privaten Grünbereich kann ein bewusster Umgang mit Pflanzen einen wertvollen Beitrag leisten – etwa, indem bei Heckenpflanzungen vermehrt auf einheimische Arten gesetzt wird.

Es braucht unsere Aufmerksamkeit und aktive Mithilfe

Vom 7. bis 14. Mai macht deshalb eine Neophyten-Ausstellung vor dem Gemeindehaus auf das Thema aufmerksam. Gezeigt werden invasive Neophyten, die oft in den Gärten vorzufinden sind. Am Samstag, 10. Mai findet zudem von 10.00 bis 12.00 Uhr eine öffentliche Führung statt. Eine Fachperson erklärt vor Ort, woran man problematische Arten erkennt, und was man im eigenen Garten dagegen tun kann.

Ein achtsamer Umgang mit unseren Gewässern sorgt für Lebensqualität am Bach, doch dafür braucht es unsere Aufmerksamkeit und aktive Mithilfe.

 

Einheimische Hecken für mehr Biodiversität

Wussten Sie, dass der Kirschlorbeer in der Natur kaum Tieren Nahrung bietet? Im Gegensatz dazu fördern einheimische Sträucher wie Liguster, Hagebutte oder Kornelkirsche die Artenvielfalt, weil sie Vögeln, Insekten und Kleinsäugern Lebensraum und Futter bieten. Wer also künftig eine neue Hecke pflanzt, leistet mit der Wahl einheimischer Arten einen wichtigen Beitrag für die Natur – direkt vor der eigenen Haustür.

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