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Die Niederlage gegen Turbenthal an jenem unglücklichen 17. Januar war ein schwerer Dämpfer für das Meilemer Handballer-Herz. Mit einer 7-Tore-Führung waren die Seebuben damals siegessicher in die Pause gegangen, nur um dann in der zweiten Halbzeit quasi kampflos aufzugeben und zuhause eine 22:24-Niederlage zu kassieren.
Der HC TSV Meilen im Jammertal, das ist man sich nicht mehr gewohnt.
Gut, gibt es den SC Volketswil – der steht immer bereit, um von den Meilemern eins aufs Dach zu kriegen. Zuerst eroberten die Seebuben am 26. Januar standesgemäss die Sporthalle Gries zurück («De Gries isch eus») und fegten die Altherren-Mannschaft Volketswil 2 mit 21:32 vom Platz.
Fünf Tage später musste dann in der Allmend auch Volketswil 1 dran glauben. Das Tabellenschlusslicht der Liga konnte sich bislang erst einen Punkt erarbeiten, während Meilen dicht auf den Fersen des Leader-Duos Schwamendingen/Neftenbach ist. Trotz der drückenden Überlegenheit auf dem Papier warnte allerdings Coach Danilo Graf vor allzu grosser Siegessicherheit: «Die chönd nöd vill, aber kämpfe chönds.» Ob es die Erinnerung an die demütigende Niederlage gegen Turbenthal war oder der gesteigerte Konsum von Toni Mate, der Graf nervös machte, ist unklar.
Jedenfalls marschierten die Seebuben aufs Feld und legten gleich los wie die Feuerwehr. Plötzlich war nichts mehr zu spüren von dem bleiernen, statischen Geknorze der letzten paar Spiele, nein, die Meilemer spielten leichtfüssig, schnell und ideenreich. Der Ball landete im Minutentakt im Netz, die Lücken wurden gefunden, die Gegenstösse schnell ausgeführt. Nur leider hielten die Abgesandten aus dem Volkiland wacker mit, nicht zuletzt, weil in der Verteidigung noch nicht allzu viel zusammenpasste.
Doch langsam aber sicher löste sich der Knoten, und Meilen konnte die Führung ausbauen. Zur Pause zeigte die Hallenuhr einen soliden Vorsprung von 20:11.
Während die Mannschaft gedanklich schon beim Sieges-Bier war, konnte sich Coach Graf noch nicht wirklich entspannen. Nur nicht nachlassen, lautete seine Devise. Mit dem Wiederanpfiff schienen sich seine Ängste zu bewahrheiten: Von der Trainerbank aus musste er mitverfolgen, wie seine Jungs plötzlich wieder leichtsinnige Fehler machten, unmögliche Zuspiele an den Kreisläufer versuchten und sich träge über das Feld schleppten. Schon schien der hart erarbeitete Vorsprung dahinzuschmelzen. Doch die Baisse dauerte nur ein paar Minuten, dann hatten sich die Seebuben wieder aus dem mentalen Ruhestand verabschiedet.
Nun ging es munter zu und her: Patrik Gloor tankte sich durch die gegnerischen Linien und zimmerte die Bälle ins Eck. Florian «Mare» Mörgeli liess den Volketswiler Torhüter immer wieder alt aussehen, und Kevin Schärer war zwar die Sprungkraft abhandengekommen, aber in seinem Handgelenk steckte noch Power – seine Schlenzer konnten sich sehen lassen.
Jonas Roth am linken (und manchmal auch rechten) Flügel gelang mit zehn Toren sogar das Stängeli.
Langsam wird es eng im Rennen um den Topscorer, auch deshalb, weil Reto «Böbäl» Gollob nach der Weihnachtspause noch nicht zu seiner gewohnten Torgefährlichkeit zurückgefunden hat.
Und nicht zuletzt zeigte Rolf Daenzer zwischen den Pfosten, dass er nicht nur die ZKB, sondern auch sein Tor über Wasser halten kann. Mit mehr als 50 Prozent gehaltenen Bällen zeigte er eine Wahnsinnsleistung – verdrängt er nun Jungspund Manu Votapek von seinem Platz als Stammtorhüter?
Spätestens nach 45 Minuten war der Widerstand der Volketswiler gebrochen, faktisch spielte nur noch Meilen. Und so wurden die Seebuben mit einem verdienten 36:20-Sieg ins Hallenbeizli entlassen.
Nun gilt es, die Kräfte zu sammeln und sich mental auf die Erstürmung der Frohberg-Halle vorzubereiten. Denn am 22. März um 16 Uhr empfängt der Erzrivale Stäfa zum Derby – auch wenn dieser am hinteren Tabellenende vor sich her dümpelt, ist Spannung vorprogrammiert.
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