Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Vernetzungsanlass zum Thema Psychische Gesundheit bei Jugendlichen

Einmal jährlich lädt die Präventionskommission Meilen Vertreter aller Meilemer Vereine, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben zum Vernetzungsanlass ein. Dieser fand gestern vor einer Woche zum dritten Mal statt. Thema des Abends: «Psychische Gesundheit bei Jugendlichen – Der Faktor Verein».

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Begrüsst wurden die Anwesenden von Gemeinderat Marcel Bussmann. Er informierte über den Ablauf des Abends und die Motivation, einen solchen durchzuführen. «Der Vernetzungsanlass dient als Plattform, damit sich die Vereine aus Meilen und verschiedene Akteure der Gemeinde austauschen und gegenseitig unterstützen können», sagte er.

Seit 2015 ist die Gemeinde Meilen Teil von CTC – Comunities That Care – von der Schweizerischen Gesundheitsstiftung Radix. CTC bedeutet frei übersetzt «Gemeinden, die sich kümmern». Mittels der wissenschaftlichen CTC-Jugendbefragung werden die kritischen Risiko- und Schutzfaktoren in allen Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen identifiziert. Eine solche Umfrage wurde für Meilen 2015 gemacht und 2023 wiederholt. Die Auswertung der Daten für die Befragung 2023 steht noch aus.

Fakt ist – damals wie heute – psychische Belastungen, Sucht, Jugendgewalt und weitere aktuelle Problembereiche bei Kindern und Jugendlichen machen auch vor Meilen nicht Halt. CTC setzt bei den tatsächlichen Ursachen der Problematik an. Auf der Grundlage der Umfragen-Ergebnisse hilft CTC der Gemeinde bei der Auswahl und Umsetzung bewährter und wirksamer Präventionsprogramme und -massnahmen. Eine Massnahme aus der CTC-Studie ist eben diese jährliche Durchführung eines Vernetzungsanlasses.

Projektverantwortliche bei der Gemeinde Meilen ist seit dem 1. September Alexandra Frei. Sie ist auch Ansprechperson, wenn Vereine Hilfe brauchen oder Fragen haben.

Fachreferat und Gruppenarbeit

Die Präventionskommission hat für den Vernetzungsanlass Nico Monn für ein Fachreferat eingeladen. Er ist Lehrperson und Projektleiter bei lifetime health und Geschäftsführer sowie Leiter Junioren beim FC Stäfa. Ziel seines Referats und den anschliessenden Gruppenaufgaben war es, die Teilnehmenden darüber aufzuklären, wie es um die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen steht, und was Anzeichen für psychische Erkrankungen sein können. Ein Austausch über die Rolle von Vereinen im Leben der Kinder und Jugendlichen wurde angestossen und man machte sich Gedanken darüber, wie mit Kindern und Jugendlichen umgegangen werden soll, welche psychisch belastet sind. Dabei zeigte Nico Monn auf, dass Kinder und Jugendliche von verschiedenen psychischen und körperlichen Belastungen betroffen sein können. Das geht von Depressionen über Angststörungen oder übermässigem Alkoholkonsum bis hin zu ADHS oder Essstörungen. Die Folgen sind Konzentrations- und oder Motivationsschwierigkeiten, Fehlzeiten in Schule, Ausbildung oder im Verein, Stimmungsschwankungen, Negativität und Rückzug. In Gruppen wurden zwei Verhaltensmuster von Vereinsmitgliedern und die Rolle der Trainer, Vereinsverantwortlichen oder Bezugspersonen besprochen. Nach einiger Zeit wurden die Gruppen neu durchgemischt und weiter diskutiert. Es galt, die Frage zu beantworten, welche Reaktion diese Fallbeispiele bei der verantwortlichen Person auslöst, aus welcher Perspektive – der des Vereins oder der der jugendlichen Person – die Situation betrachtet wird und welche Lösung angestrebt wird. In einer zweiten Runde wurde darüber gesprochen, wie oft solche Situationen im eigenen Verein auftreten, wie die Abläufe in solchen Fällen sind und welche Personen in den Prozess involviert sind. Eine gute Übung, um bei künftigen Auffälligkeiten der Vereinsmitglieder sensibler zu reagieren und sich richtig zu verhalten.

Persönlicher Austausch beim Apéro

Vor und nach dem Fachreferat konnten sich die Teilnehmenden beim Apéro ungezwungen und persönlich austauschen, Erfahrungen teilen, plaudern und sich kennen lernen. Auf den Tischen lagen das Jugend- und Kinderleitbild und Flyer mit Informationen und Ansprechpersonen etwa zur Parentu-App, dem Samowar oder anderen Institutionen auf.

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