Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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«Und wer nimmt den Hund?»

Das Atelier Theater Meilen wirbelt im November mit einer turbulenten Trennungskomödie auf der Heubühne in Feldmeilen viel Staub auf.

In «Und wer nimmt den Hund?» steuert ein Ehepaar auf die Scheidung zu – Kollateralschäden sind zu erwarten. Foto: zvg

Die Geschichte klingt fast zu banal: Ein gestandener Mann, verheiratet, verliebt sich in eine viel jüngere Frau und zerstört damit seine langjährige Ehe.

Wer so etwas selber erlebt hat, weiss: das ist eine Tragödie. Und dennoch kommt das Stück nach dem gleichnamigen Film von Martin Rauhaus in der Theaterfassung von Marcus Grube als Komödie daher. Wie ist das möglich?

Es geht um Gefühle und Verletzungen

Der Titel lässt es erahnen. Die beiden Eheleute, erwachsen und vernünftig, möchten bei aller Verwirrung und bei allem Schmerz der bitteren Realität gefasst ins Gesicht schauen. Sie atmen tief durch und versuchen, aus der Situation das Beste zu machen. Es müsste doch möglich sein, sich in Würde und Anstand zu trennen. Das wäre den 23 gemeinsamen Ehejahren und den erwachsenen Kindern geschuldet. Also: Ab in die Trennungstherapie!

Doch die Oberfläche des Anstands, der Vernunft und des gegenseitigen Respekts entpuppt sich als dünnes Glatteis. Denn es geht um Gefühle und Verletzungen. Bald bröckelt in den Therapiesitzungen die anfängliche Contenance, bald rutschen die Argumente und Vorwürfe bedrohlich an die Gürtellinie, bald hat die Trennungstherapeutin alle Hände voll zu tun – bald tobt ein Rosenkrieg. Vernunft und Anstand kippen in Emotion und in absurde Situationen, die Nerven liegen blank.

Das geschieht im Therapieraum und an Nebenschauplätzen. Und es hat für beide Ehepartner unerwartete Auswirkungen. Die Liebelei des Meeresbiologen und Quallenspezialisten Georg mit seiner viel jüngeren Assistentin und Doktorandin Laura bekommt Risse, während Ehefrau Doris langsam aus ihrem Hausfrauendasein mit Haus, Garten und Hund erwacht.

Der schmale Grat zwischen Tragik und Komödie

Bei aller Ernsthaftigkeit des Themas gelingt es dem Theaterstück, mit Humor und Ironie auf dem schmalen Grat zwischen Tragik und Komödie zu balancieren. Turbulente Situationen, spitze Dialoge und unerwartete Wendungen wechseln sich ab. Es ist manchmal zum Heulen. Ob aus Traurigkeit oder wegen der komischen Situationen, ist dabei nicht immer ganz klar.

Nur so viel sei verraten: Die verletzte Ehefrau versucht schliesslich, ihre Enttäuschung und Wut in neue Lebenslust und Kreativität umzuwandeln. Also doch noch ein kleines Happyend im traurigen Scherbenhaufen? – Die Antwort darauf erhält man im November auf der Heubühne in Feldmeilen. Regie führt Udo van Ooyen.

Aufführungsdaten

Die Aufführungsdaten sind Freitag, 31. Oktober (Premiere), Sonntag, 2. November und dann jeweils Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag vom 7. bis 29. November. Dernière ist am Sonntag, 30. November. Aufführungszeiten: mittwochs und freitags 19.30 Uhr, samstags 18.00 Uhr, sonntags 17.00 Uhr.

«Und wer nimmt den Hund?», Heubühne des Atelier Theater Meilen, General-Wille-Strasse 169, vom 31. Oktober bis am 30. November, diverse Aufführungsdaten. Tickets: 35 Franken, 25 Franken für ATM-Mitglieder und Studierende.

Vorverkauf online: www.ateliertheater-meilen.ch

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