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Der Ursprung der Digitalisierung liegt Jahrhunderte zurück, als man mit mechanischen Mitteln selbst spielende Musik und sich selbst bewegende Puppen schuf. Aus der Sammlung von André und Evelyne Ginesta und exklusiven Leihgaben wird eine Auswahl solch historischer Wunderwerke der Technik und des menschlichen Entwicklergeistes ab nächster Woche im Ortsmuseum Meilen gezeigt – darunter eine besondere Rarität: «Die ABC-Schreiberin», einer der letzten noch funktionierenden Schreibautomaten aus dem 18. Jahrhundert.
Schon Perser, Chinesen, Ägypter, Griechen und Römer bauten Automaten. Oft wollte man wissenschaftliche Erkenntnisse damit beweisen und erklären. Zudem waren sie ein Mittel, die Bevölkerung zu beeindrucken. Von diesen Werken aus der alten Zeit sind aber nur Schriften und Zeichnungen geblieben, da diese nicht mit beständigen Materialien hergestellt wurden.
Drehorgeln, Puppenautomaten und singende Vögel
So können in der bunten, faszinierenden und nicht immer geräuschlosen Ausstellung vor allem erhaltene Zeitzeugen europäischer Automaten ab dem 14. Jahrhundert entdeckt werden. Der besondere Fokus liegt auf Exponaten, die ab etwa 1800 zur Unterhaltung der besseren Kreise hergestellt wurden, wie zum Beispiel Drehorgeln, die mit tanzenden Puppen ausgestattet sind, weitere Puppenautomaten aller Art und verschiedenste singende, mechanische Vögel, die teilweise in Gesang und Bewegung kaum von lebenden Vögeln zu unterscheiden sind.
Meilenstein der Automation
Zudem wird eine sehr seltene Besonderheit präsentiert, die in der umfangreichen Puppenautomatensammlung von Annette Beyer aus Zürich entdeckt wurde: Ein schreibender Automat, der das ganze ABC beherrscht und heute noch funktioniert – ein Meilenstein der Automation, der übrigens in der Schweiz entwickelt wurde. 1775 gelang es dem Uhrmacher Jaques-Droz aus La Chaux-de-Fonds, einen schreibenden sowie einen zeichnenden Automaten zu bauen. Dies war eine Weltsensation, die er an allen Königshäusern zeigen durfte. Beide stehen heute im «Musée d’Art et d’Histoire» in Neuchâtel. Zusammen mit dem perfekteren Automaten von Maillardet waren es die bisher einzigen bekannten Automaten dieser Art, die heute noch funktionieren. Dem neu entdeckten, mit unbekannter Herkunft, kann man im Ortsmuseum Meilen erstmals öffentlich beim Schreiben zusehen.
Kostenlose Führungen
Da die gezeigten Exponate nur von Fachleuten in Betrieb gesetzt werden, kann die Ausstellung nur im Rahmen der kostenlosen Führungen besucht werden.
Tanzende Puppen und singende Vögel, Ausstellung im Ortsmuseum Meilen, Kirchgasse 14. 12. November bis 11. Dezember jeweils samstags 13 – 16 und sonntags 14 – 17 Uhr. Vernissage 11. November 19.00 Uhr.
Führungsreservationen empfohlen unter www.umfrageonline.ch/s/puppen
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