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Mentorin Annette Bartholdy konnte zum 20. Geburtstag der Konzertreihe «Vier Jahreszeiten» bei sonntäglicher Wärme ein Publikum begrüssen, das die reformierte Kirche prall füllte.
Dann betrat das Ensemble aus den ersten Reihen der Tonhalle Zürich mit Andreas Janke (Violine), Katja Fuchs (Viola), Thomas Grossenbacher (Cello), Kamil Losiewicz (Kontrabass) und – als Primus inter Pares – Pianist Benjamin Engeli den Altarraum.
Lebendiges Musizieren
Erster Höhepunkt war Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierquartett Es-Dur aus dem Jahr 1786. Er hatte eben seine Oper «Le Nozze di Figaro» beendet, was sich in seinem zweiten Klavierquartett in verschwenderischer Fülle an einfallsreicher Themenverarbeitung aufs Schönste widerspiegelt – der Meister in Höchstform also.
Die Protagonisten gingen die Tutti-Exposition mit Verve an, um in dialogisierenden Passagen homogen vornehme Zurückhaltung aufzuzeigen (Pianissimo vom Feinsten!). Das Allegretto kam beschwingt daher: Lebendiges Musizieren mit gleichbleibendem, aber moduliertem Material führte abwechslungsreich zur Coda.
Organischer Ensemble-Klang
Zweiter Höhepunkt: Franz Schuberts Forellenquintett. Das wunderbare fünfsätzige Werk entstand 1819 und trägt seine Betitelung wegen Schuberts Variationen-Satz über das Lied «Die Forelle». Die Künstler bauten im Allegro vivace den Klang sukzessive auf, das Thema des Violoncellos dezent dargeboten, vom Pianisten mit einem gehörigen Mass an Virtuosität begleitet, während sich Violine und Viola in Verhaltenheit übten. Wiederum tollstes Pianissimo und andererseits polternder Zugriff von Kontrabass und Violoncello ergänzten einander vorzüglich. Im Andante erfreute der organische Ensemble-Klang: Wunderschöne Duos von Viola und Violoncello und Strukturgebung vom Kontrabassisten.
Im Variationen-Satz liessen die Interpreten alle Fähigkeiten nochmals Revue passieren: Zusammenspiel in Perfektion; Virtuosität und Zurückhaltung, wo angebracht; Wechselspiel der Gefühle; wunderschön farbenreiche Soli (besonders des Cellisten). Im Finale dann wieder orchestraler Gesamtklang mit vollstem Einsatz aller, dass es eine Freude war.
Blumen von der Kirchenpflege
Die Begeisterung fand keine Grenzen – Riesen-Applaus und Standing Ovations waren nichts als die logische Folge! In den Applaus hinein überreichte Marcel Andris von der reformierten Kirchenpflege Meilen Annette Bartholdy zum Jubiläum mit passenden Worten einen grossen Blumenstrauss.
Bei einem Apéro, spendiert von der Konzertreihe «Vier Jahreszeiten», liessen die Konzertbesucher das Jubiläums-Konzert bei schönstem Sommerwetter ausklingen.
Das nächste Konzert findet am 7. September statt. Das Streich-Trio Oreade spielt Werke von Haydn, Beethoven und Dvořák. Man darf sich schon heute freuen!
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