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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
Zum Abschluss des Jahresprogramms der Mittwochgesellschaft trat Dominik Muheim auf die Bühne des Löwensaals. Mit der ihn völlig überraschendenden Neuigkeit «Lina heiratet!» beschäftigte ihn ein Thema, das bestens zum Jahresthema «Love, Love, Love» passte.

Die Nachricht war deshalb so ungeheuerlich, weil Lina ihren besten Freunden stets verkündet hatte: Ich heirate nie!
Und jetzt das! Damit das Publikum auch wirklich verstehen konnte, wer denn diese Lina ist, begann Dominik, Geschichten über sie zu erzählen. So kam also die kleine Lina neu in die Schulklasse, und noch bevor sie einen Satz gesagt hatte, musste sie zum Schulleiter, weil sie dem Lehrer einen Radiergummi an den Kopf geschossen hatte. Unabsichtlich. Aber trotzdem. Sie hatte sich in der Klasse eingeführt.
Geschichten von drei Freunden
Nicht nur Dominik hatte nun übergrossen Respekt vor dieser neuen Schülerin, die scharf auf scheinbare Provokationen reagieren konnte. Aber, o Wunder, aus irgendeinem Grund freundete sie sich mit Dominik an. Und mit Narin. Die drei wurden lebenslange Freunde, und Dominik hatte einen ganzen Korb voll Geschichten zu erzählen.
So wurde das Publikum mit Billy, der Feuerwanze vertraut. Sie hatten sie geliebt und als sie starb mit einer Batterie und zwei Büroklammern wiederzubeleben versucht. Als das nichts half, wurde sie unter Tränen und dem Absingen von «Siebe chugelrundi Säu» zu Grabe getragen. Man erfuhr die Geschichte vom Billy-Mond und lernte schliesslich auch Markus kennen, den Zukünftigen von Lina. Er ist der Freund und gute Nachbar, der allen beim Umzug hilft und abends, wenn alle müde sind vom Kistenschleppen, Spaghetti kocht «mit dem, was gerade im Kühlschrank ist».
Poetisch und witzig
Muheim sieht das Besondere im Alltäglichen und weiss dies lebendig zu erzählen. Er wechselt zuweilen assoziativ von einer Geschichte zur anderen und sieht dabei dem Publikum immer wieder direkt in die Augen, spricht es an, spielt mit den Reaktionen. Sein liebes, freundliches Lächeln macht es einem leicht, sich auf seine Erzählungen einzulassen. Und ab und an fallen poetische Sätze wie «Es regnete, als wollte der Himmel alle Farben aus der Erde waschen.» Zudem gelangen ihm immer wieder Wendungen, die zu spontanen Lachern führten.
Muheim beendete den Abend mit einem Lied, in dessen Refrain alle einstimmen konnten: «Ich nimm no eis, so eis Soft Ice.» Und irgendwie galt das für das ganze Jahresprogramm der Mittwochgesellschaft. Am Ende des Abends freute man sich bereits auf das neue Jahresprogramm und dachte auch da: Ich nimm no eis, so eis…