Montiert wurde der Turm am Bahnhof Meilen in den Nächten vom 28. und 29. März. Dabei handelt es sich um erst den dritten Veloturm in der Schweiz.

Keine Kosten für die Gemeinde Meilen

Als die Verantwortlichen der Gemeinde von der Firma V-Locker kontaktiert wurden, um eine mögliche Zusammenarbeit zu besprechen, wussten sie deshalb noch wenig darüber, wie so ein Turm aussieht und funktioniert. Man reiste deshalb nach Stettbach, wo bereits ein Exemplar steht, um es in Augenschein zu nehmen. «Die Idee gefiel uns und wir haben den Kontakt zwischen SBB und V-Locker hergestellt», sagte Gemeindepräsident Christoph Hiller in seiner Ansprache bei der Eröffnung. Es war rasch klar geworden, dass so ein Turm möglichst nahe beim Bahnhof und somit auf SBB-Land am sinnvollsten platziert wäre, weil er in erster Linie wohl von Pendlern genutzt werden wird. Der Gemeinde Meilen entstehen also keine Kosten.

Die Entscheidung, den Platz an die V-Locker AG zu vermieten, die genaue Bestimmung des Standorts und die Baueingabe wurden entsprechend von den SBB abgewickelt. Auch mit dem Betrieb des Turms hat die Gemeinde Meilen nichts zu tun, und das unternehmerische Risiko trägt die Firma V-Locker.

Neben Meilen gibt es bereits solcheTürme in Stettbach und Kloten, ein weiterer in Wallisellen ist in Planung.

Wettergeschützt und sicher

Seit letzter Woche können nun also 20 Velos gleichzeitig sicher und vor Umwelteinflüssen geschützt direkt am Bahnhof abgestellt werden. Jedes Velofach verfügt zudem über ein kleines Ablagefach für Helm, Tasche oder sonstige Gepäckstücke.

Bedient wird der Veloturm über eine App. Reservationen werden am besten schon von zu Hause aus getätigt, sind aber natürlich auch  direkt vor Ort möglich. Pro Stunde kostet ein Fach 50 Rappen. Für Vielnutzer gibt es ein Monats-Abo für knapp 15 Franken. Innerhalb von 30 Tagen kann der Veloparkplatz damit 220 Stunden benutzt werden.

Mit dem Code «startnow» erhalten neue Nutzer 20 Gratis-Stunden, um die Einrichtung zu testen. Die Stunden können auch in Stettbach oder Kloten eingelöst werden.

Eine begrünte Fassade ist noch nicht möglich

Optisch passt sich der Veloturm den Veloboxen auf der anderen Seite des Bahnhofs an. Gemäss Elisabeth Brand von V-Locker wird zurzeit an Fassaden getüftelt, die auch begrünt werden könnten. «Noch sind wir am Testen und müssen herausfinden, was funktioniert. Eine begrünte Fassade ist noch nicht verfügbar, sollte aber zu einem späteren Zeitpunkt eine Option werden», sagt sie. Allerdings muss eine begrünte Fassade auch bewirtschaftet werden, was Aufwand und Kosten verursacht. Ob das für Meilen eine Option seinkönnte, ist offen. Und auch die Frage, wie lange der Turm an diesem Standort stehen bleiben kann, ist nicht klar zu beantworten. Spätestens wenn die Doppelspur Herrliberg-Feldmeilen – Meilen umgesetzt wird, muss der Bahnhof Meilen umgebaut werden. Bis dahin dauert es aber noch etwas und es können viele Velos trocken und sicher parkiert werden.