Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Schwellen und Schwellen

Als der Zürcher EVP-Stadtrat Ruedi Aeschbacher in den 1980er- und 1990er-Jahren die Tempo-30-Zonen der Stadt mehr oder weniger flächendeckend mit Schwellen versah, wurde er er als «Schwellenruedi» verspottet. Heute anerkennen die meisten die verlangsamende und damit die Sicherheit fördernde Wirkung solcher Schwellen auf Quartierstrassen.

Das Problem: Es gibt Schwellen und Schwellen. Auf Meilemer Gebiet sind die meisten mit so sanften Übergängen gebaut, dass man sie – theoretisch – auch ohne Gefährdung problemlos leicht schneller (natürlich auch nicht beliebig schnell) passieren könnte. Man spürt sie so oder so, und sie erfüllen ihren Zweck.

Die unseres Wissen neuste Schwelle wurde bei der letzten Strassensanierung an der Weidstrasse angebracht, genau an der Stelle des Wechsels vom 30er-zum 50er-Regime bzw. umgekehrt. Sie ist so scharfkantig geformt, dass man praktisch anhalten muss, um Stossdämpfer und Bandscheiben zu schonen. Das mag vielleicht ein Stück weit heilsam sein für Schnellfahrer, die von der Bergstrasse her kommen, denn der obere Abschnitt der Weidstrasse kann offiziell mit 50 km/h befahren werden, und danach wird es fast von einem Meter zum anderen wirklich sehr eng und unüberschaubar.

Wozu dieses Beinahe-Anhalten-Müssen aber gut sein soll, wenn man die umgekehrte Richtung fährt, also von der 30er- zur 50er-Zone, müsste man schon gut begründen können. Wozu dient dann das Innehalten? Fehlt allenfalls schlicht ein gesetzlicher Paragraph, der eine Abstufung der Strasse nur auf der einen Seite der Schwelle erlaubt?

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