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Am vergangenen Sonntag fanden in Meilen die Ersatzwahl für ein Mitglied im Gemeinderat statt. Den Sitz der verstorbenen Gemeinderätin Irene Ritz galt es zu ersetzen. Das Rennen machte Peter «Pepe» Bösch von der SVP/BGB Meilen.
«Ich freue mich, dass der Wahlkampf vorbei ist und ich quer durch alle Bevölkerungsgruppen und alle Parteien eine so grosse Unterstützung erfahren durfte», freut sich Pepe Bösch am Wahlsonntag über das Resultat. Mit 2’123 Stimmen setzte er sich gegen Guido Lehmann von der SP durch, der 1172 Stimmen für sich gewinnen konnte. Die Stimmbeteiligung lag bei gut 36%.
Während es für Pepe Bösch vor etwas mehr als vier Jahren bei den Gesamterneuerungswahlen eine knappe Niederlage zu verkraften galt – er erhielt 4 Stimmen weniger als SP-Gemeinderat Hanspeter Göldi, – darf er sich jetzt freuen. «Noch mehr als über das Wahlresultat freue ich mich auf die Arbeit, die jetzt auf mich wartet. Jetzt geht es erst richtig los. Ich kann mein Wahlversprechen einlösen und der Meilemer Bevölkerung zeigen, dass ich mich für sie einsetzen werde», sagt er.
Sitz zurückgewonnen
Mit seinem Sieg gewinnt die SVP/BGB ihren Sitz im Gemeinderat zurück, den sie an den Gesamterneuerungswahlen vom vergangenen Mai an die Mitte verloren hatte. «Als moderater SVPler, der über die Parteigrenze hinaus akzeptiert wird, konnte ich auch Nicht-SVP-Wähler von meinen Vorzügen überzeugen. Dass die SVP/BGB im Gemeinderat vertreten ist, ist im bürgerlich geprägten Meilen sicher legitim», ist sich Pepe Bösch sicher. «Nichtsdestotrotz will ich ein Gemeinderat für alle sein.»
Tatenlos war der neu gewählte Gemeinderat in den vergangenen vier Jahren übrigens nicht. Er hatte Engagements in der Landschaftskommission und im Forstwesen und konnte als Ackerbaustellenleiter insbesondere für die Landwirtschaft und den Landschaftsschutz viel erreichen.
Ressort noch offen
Welches Ressort nun auf Pepe Bösch wartet, ist indes noch offen. Der Gemeinderat konstituiert sich an seiner Sitzung am 4. April neu. «Als gelernter Immobilienverwalter würde ich mich besonders freuen, wenn ich das Ressort Liegenschaften übernehmen könnte.» Offen sei der vierfache Familienvater aber auch für andere Bereiche.
Wahlfest auf dem Hof
Über das deutliche Wahlergebnis zeigt sich Pepe Bösch überrascht. «Ich habe mit einem engeren Resultat gerechnet», gibt Pepe Bösch zu und lobt damit seinen Kontrahenten Guido Lehmann (SP), zu dem er ein gutes Verhältnis pflege. «Ich möchte mich an dieser Stelle für den fairen Wahlkampf herzlich bedanken», sagt er. Bedanken wollte er sich auch bei allen, die ihn im Wahlkampf und in seinem Vorhaben unterstützt haben. Als Dankeschön lud er zum Wahlapéro bei sich auf den Hof. Über 100 Gäste, darunter alle seine künftigen Gemeinderatskolleginnen und -kollegen, kamen, um zu gratulieren. Neben Getränken gab es Kuchen und Würste vom Grill.
Lehmann bleibt politisch aktiv
Während Pepe Bösch sich freuen durfte, musste Guido Lehmann die Niederlage akzeptieren. Obwohl enttäuscht, dass er die Leute nicht mit seinen Inhalten überzeugen konnte, mag er Pepe Bösch den Sieg gönnen. «Ich gratuliere Pepe herzlich und habe mit diesem Resultat gerechnet. Pepe hatte neben der SVP auch den HGM und die FDP im Rücken. Dies auch, weil die SVP mit Pepe einen für alle Lager wählbaren Kandidaten präsentiert hat. Wir kennen uns, seit wir 18 Jahre alt sind und haben einen guten Draht zueinander. Obwohl wir politisch verschiedener Meinung sind, bin ich sicher, dass er seinen Job im Gemeinderat gut machen wird. Ich habe alles gegeben, aber es hat leider nicht gereicht», sagt er am Sonntag, nachdem das Ergebnis offiziell war, im Löwen, wo er zum Wahlapéro lud. Das Wahlergebnis zeige auch klar das Kräfteverhältnis zwischen dem bürgerlichen und dem rot/grünen Lager hier in Meilen. «Ich hoffe, dass Pepe seine Wahlversprechen, sich für den Naturschutz und eine nachhaltige Energiepolitik einzusetzen, umsetzt, und so bei gewissen Grundsatzfragen auch denen eine Stimme gibt, die anders denken als die bürgerliche Mehrheit», sagt Guido Lehmann.
Ob er sich auf die nächste Amtsperiode erneut zur Wahl stellt, weiss Guido Lehmann heute noch nicht. «Das Ergebnis war sehr deutlich. Es wäre verfrüht, heute schon eine Entscheidung zu treffen», sagt er. Politisch aktiv bleibt Guido Lehmann aber: Er wurde in die GRPK (Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission) des Schweizerischen Verbands des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) gewählt.
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