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Ohne Harz und ohne Spass

Meilens Handballer feiern einenPflichtsieg gegen das Tabellenschlusslicht Uznach.

Das Reisli in den Kanton St. Gallen hat sich für die Seebuben gelohnt: Mit 18:33 Toren holen sie sich wie erwartet zwei Punkte nach Hause. Der Höhepunkt ereignete sich allerdings erst in der dritten Halbzeit.

Was für Frodo die beschwerliche Reise nach Mordor ist, ist für den HC TSV Meilen das Auswärtsspiel in Uznach – die Anreise ist beschwerlich und weit, dann wird es im Spiel zuerst richtig streng, aber am Schluss siegen immer die Richtigen. Wobei: Eine wirklich bedrohliche Herausforderung sind die Spiele gegen Uznach eigentlich nie. Ganz objektiv betrachtet, ist Meilen um Meilen besser als die St. Galler Equipe, die bisher ohne Sieg geblieben ist. Und trotzdem, so mahnte Coach Danilo Graf, dürfe man den Gegner nicht unter- und sich selbst nicht überschätzen. Wie sagt das alte Sprichwort: Auch ein guter Handballer schiesst mal neben das Tor.

Als erschwerender Faktor – sowohl spielerisch als auch psychisch – kam hinzu, dass in der Uznacher Turnhalle mit dem ach so schönen neuen Boden immer noch Harzverbot herrscht. Eine Regelung, die den klebstoffverwöhnten Seebuben immer noch sehr viel Mühe bereitet. Doch trotz Haftmittelverbot gestaltete sich die erste Halbzeit relativ harzig. Irgendwie wollte das alles nicht so richtig in die Gänge kommen. Zwar legte Meilen gut los: Silberrücken Andreas «Baumi» Baumberger setzte sich am rechten Flügel grazil in Szene; Jonas Roth brachte den obligaten Hering ins Netz und Reto «Böbäl» Gollob bewies ein weiteres Mal, dass sich die Ablösesumme gelohnt hat, die an seinen Ex-Club Stäfa bezahlt wurde. (Nach unbestätigten Berichten floss zwar kein Geld, dafür aber Bier).

Meilen führte alsbald mit 3:9, so weit, so gut. Nur schade, dass die Spieler sich offensichtlich damit schon zufriedengaben. Nur so lässt sich erklären, dass die Anzeige rund zehn Minuten später den Spielstand von 7:11 zeigte. Die Seebuben schlafwandelten freudlos über den Platz, während Torhüter Simon Tremp glücklicherweise dafür sorgte, dass der Meilemer Vorsprung nicht noch stärker zusammenschmolz. Erst der knappe, aber bestimmte Weckruf von der Trainerbank zeigte Wirkung, und die Seebuben konnten vor dem Pausenpfiff immerhin wieder auf 8:14 umstellen.

Ernsthaft gefährdet war der Meilemer Vorsprung zwar kaum, und dennoch merkten alle, dass diese Partie noch etwas «Strom id Hose» brauchte. Tatsächlich kam Meilen jetzt bissiger zurück auf den Platz: Gjin «Karabatic» Lasku hatte sein Zauberhändchen inzwischen kalibriert, Asmir Muric seine Harz-Krise überwunden und auch der versatile Florian «Mare» Mörgeli war nun warmgelaufen. Sogar Fetah Murina fand nach gefühlten 20 Fehlversuchen endlich wieder zum Toreschiessen.

Und so kam es, wie es kommen sollte: Meilen schlug Uznach deutlich mit dem Endresultat von 18:33, ohne wirklich zu begeistern oder zu brillieren. Doch auch aus diesem Abend holten die Seebuben noch das Maximum raus – denn im Gegensatz zu Mordor ist in Uznach die Verpflegung mit Spezialitäten vom Balkan vorzüglich. Der Besuch im – so viel Werbung darf sein – House of Grill machte die Strapazen eines harz- und glanzlosen Handballabends vergessen.

Bald steigen die Meilemer schon wieder in die Hosen, und zwar am kommenden Samstag um 18.30 Uhr: In der heimischen Allmend empfangen sie die SG Handball Züri Oberland. Kommt zahlreich!

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