Das trockene Wetter half bestimmt, damit sich beim Eindunkeln auch dieses Jahr eine stattliche Anzahl Räbeliechtlischnitzer und -schnitzerinnen auf dem unteren Dorfplatz einfanden. Viele von ihnen hatten ihre vom Prima (Landi mittlerer Zürisee) geschenkten Räben am Vormittag im Treffpunkt künstlerisch veredelt, andere hatten sie zu Hause mit oder ohne die Hilfe von Erwachsenen verziert: Man sah die obligaten Sterne, Monde, Pilze und Zickzackmuster, aber auch Persönliches wie das GC-Logo (FCZ-Fans schienen hingegen zu fehlen bzw. hinterlassen grundsätzlich lieber Aufkleber auf Strassenschildern und Wänden).

Die Notgugge harmonierte schön schräg

Einen eigenen kleinen Wagen präsentierte die Wacht Obermeilen beziehungsweise die Familie von Franziska Tanner-Neururer: die Räben beleuchteten die grosse Zeichnung eines putzigen Bären (weil O-Bär-Meilen), und auch die Familie von Gemeinderat Pepe Bösch pilgerte wie üblich mit einem ganzen Wagen voller geschnitzter Räben ins Dorf. Seine Frau Karin hatte schon vor dem Start für alle Durstigen Punsch oder Glühwein parat.

Nachdem die Kinder der Musikschule, unterstützt vom Musikverein, auf dem Dorfplatz Räbeliechtli-Lieder gesungen hatten, setzte sich der Umzug in Bewegung. Angeführt wurde er von einer sogenannten Notgugge – will heissen, das gute halbe Dutzend Guggemusiker und -musikerinnen gehörte unterschiedlichen Gruppen an, spielte aber dennoch schön schräg zusammen.

Heisser Tee gegen die kalte Bise

Die Runde führte durch die Bahnhofstrasse, Dorfstrasse, Kirchgasse und Schulhausstrasse zurück zum alten Schulhaus Dorf, wo schon heisse Kürbissuppe, weiche Weggli und dampfender Tee warteten, offeriert von verschiedenen Sponsoren. Das heisse Angebot wurde dankbar angenommen, blies doch mittlerweile eine kalte Bise.

Der Räbeliechtliumzug 2025 ist schon geplant

Es war übrigens der letzte Räbeliechtliumzug unter der Schirmherrschaft des Verkehrsvereins Meilen. Der VVM löst sich bald auf und ist dann Geschichte. Nicht aber der traditionelle Umzug am ersten Samstag im November: Ab 2025 übernimmt der Treffpunkt die Verantwortung für den Anlass, das Organisationskomitee bleibt aber dasselbe wie heute.