Ich fühle mich, als freiberufliche Pflegefachfrau in nächster Umgebung arbeitend, betroffen davon und die Art und Weise, wie argumentiert wird, missfällt mir sehr. Mit dem Wort «Spitex» sind bekanntlich alle externen Pflegeleistungen, die nicht im Spital, sondern zu Hause erbracht werden gemeint. Neben «der Spitex» gibt es auch Pflegenetzwerke aus Freiberuflichen und privaten Spitex Organisationen, welche diese Leistungen erbringen dürfen. Dies auch ohne einen Leistungsauftrag einer Gemeinde. Auch Betreuung und hauswirtschaftliche Leistungen wurden bis anhin sehr gut von den privaten Anbietern erledigt. Dass «die Spitex» diese Extras jetzt auch anbietet, ist grundsätzlich zu begrüssen.

Mit den Begriffen «profitorientiert» und «unseriös» tue ich mich jedoch sehr schwer. Dass es schlechte Beispiele gibt, kann ich natürlich nicht verneinen, aber die schon fast pauschale Be(Ver-)urteilung der privaten Anbieter möchte ich hiermit energisch zurückweisen. Auch wir haben Administrativverträge mit den Krankenkassen, müssen kantonale Bewilligungen einholen und besitzen zum Teil langjährige Erfahrung, mit der wir ein breites Spektrum anbieten können. Die Kosten für die Klienten sind dieselben wie bei «der Spitex». Für pflegerische Verrichtungen allerdings erhält «die Spitex» gemäss Normdefizite 24 Kt. ZH mehr Geld als eine freiberufliche Pflegefachperson und noch mehr als private Spitexorganisationen.

Es hätte auch darauf hingewiesen werden können, dass seriöse Anbieter zum Beispiel unter einem Label wie Spitexverband, Curacasa oder SBK eine gewisse Sicherheit bieten können oder man hätte Möglichkeiten aufzeigen können, mit welchen Vorabklärungen ein seriöser Anbieter gefunden werden kann. Ein Vertrag, in dem die Leistungen genau beschrieben und taxiert sind, wäre zum Beispiel ein wichtiges Instrument.

Wir haben genügend Probleme im Gesundheitswesen, womit eine sinnvolle Zusammenarbeit weit effizienter wäre als die einseitige Verurteilung von Mitbewerbern.