Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Neulich in Meilen: Tonga Tonga

Neulich, ich trank mal wieder mein Bier an der Bar, da plauderten Jimmy und ich über Gott und die Welt. Irgendwann meinte Jimmy, es sei schon eindrücklich, wie schnell die Schlagzeilen in den Medien wechselten.

«Du meinst, eben erst beschäftigten wir uns beinahe ohne Unterbruch mit Corona, und nun gibt es nur noch den Krieg gegen die Ukraine?» fragte ich. «Genau», bestätigte er. «Vor allem aber gab es dazwischen noch ein weiteres Ereignis, das die Welt beschäftigte.» – «Woran denkst du?» fragte ich, und Jimmy antwortete sogleich: «Na, der Vulkanausbruch auf Tonga!» – «Stimmt. Das muss eine mächtige Eruption gewesen sein.» Jimmy blieb dran: «Aber es ist doch bezeichnend, dass Du das schon nicht mehr gewusst hast. Das Leid und die Probleme dieser Menschen sind immer noch gross. Aber bei uns sind sie aus den Schlagzeilen verschwunden und damit auch schon weitgehend wieder vergessen.» – «Wie hiess der Vulkan schon wieder?» Jimmy schüttelte den Kopf. «Ich muss immer an ‘Bunga Bunga’ denken. Was natürlich nicht der richtige Name ist. Aber irgendwie so ähnlich heisst er.» – «Das haben wir gleich», sagte ich und zückte mein Handy.

«Hunga Tonga-Hunga Ha’apai heisst der Unterwasservulkan. Naja, mit ‘Bunga, Bunga’ warst Du nahe dran.» – «Und doch meilenweit daneben!», und dann fuhr er fort: «Was mich faszinierte, war: Da bricht am anderen Ende der Welt ein Vulkan aus, und bei uns in Meilen gibt es eine Familie, die einen direkten Draht auf diese Insel hat!» – «Die Welt ist klein.» – «Nicht nur das! Als Meilemer haben wir doch auch allen Grund, diese Menschen nicht zu vergessen. Zudem gibt es doch kaum eine vertrauenswürdigere Art, sein Geld zu spenden.» – «Das hat was.» Wieder konsultierte ich mein Handy. «Man findet auch sogleich die Website dieser Meilemer Hilfsorganisation. Inklusive Spendenkonto!» – «Wichtig ist doch einfach, dass man diese Menschen nicht vergisst. Noch ein Bier?» – «Nein danke. Ich muss weiter. E-Banking mache ich nur von zu Hause aus.» – «Na dann, bis nächste Woche», sagte Jimmy. «Ja, bis in einer Woche», antwortete ich und trat auf die Strasse.

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