- Kolumne
- Beni Bruchstück
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Neulich sass ich wieder in der Bar und hatte ein Bier vor mir stehen. Ich plauderte mit Jimmy, da setzte sich Roger zu uns. «Wir sind super!», hielt er zum Einstieg fest. «Ich denke, das haben wir schon vor einer Woche geklärt.» entgegnete ich. «Schon, aber jetzt geht es um Meilen.
Es ist amtlich, wir sind die Nummer eins im Kanton!» – «Das habe ich auch gelesen», schaltete sich Jimmy ein, «Rund 50 verschiedene Statistiken wurden ausgewertet, und Meilen hat Platz eins gemacht!» – «Überrascht euch das?» Ich versteckte hinter dieser Gegenfrage meine Unwissenheit. Da ich noch nicht zu Hause gewesen war, hatte ich die Zeitung noch nicht gelesen. «Meilen ist eben ein tolles Dorf.» – «Trotz 15’000 Einwohnern», meinte Jimmy. Und Roger ergänzte: «Das ist doch genau das Besondere. Obwohl wir die Grösse einer Stadt haben, sind wir ein Dorf geblieben. Man kennt sich, man grüsst sich, man hilft sich.» – «Das kommt nicht zuletzt vom reichen Vereinsleben», sagte ich. «Es gibt sehr viele Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Dadurch gibt es allerlei Events, bei denen man sich begegnet.» – «Und die Meilemer konsumieren auch im Dorf», ergänzte Jimmy. «Stimmt», sagte Roger zustimmend, «dein Lokal steht zwar unter Denkmalschutz. Aber es ist kein Museum. Es lebt, weil die Meilemer hier essen, trinken und ihre Feste feiern.» – «Ich denke dabei aber nicht nur an mich», hakte Jimmy nach. «Ich sehe doch auch all die Handwerker und Dienstleister, die hier bei mir ihren Pausenkaffee trinken. Das würden sie nicht tun, wenn sie nicht im Ort ihre Waren verkaufen und ihre Dienstleistungen erbringen könnten.» – Gerne hörte ich diesen Lobeshymnen auf unser Dorf zu. Dann sagte ich: «Wir sind eben besonders super. Super 2.0, quasi.» – «Das gefällt mir», schwärmte Roger weiter. «Darauf müssen wir doch gleich noch einen trinken!» Jimmy ging an den Zapfhahn und füllte eine Stange für Roger. «Wie ich dich kenne, hast du genug für heute», sagte er zu mir. «Stimmt», bestätigte ich. «Na dann bis in einer Woche», rief er, ohne von dem sich füllenden Glas aufzublicken. «Ja, bis nächste Woche», sagte auch ich, klopfte Roger auf die Schulter, trat aus der Bar und dachte bei mir: «Zudem haben wir auch noch diesen wunderbaren See vor der Tür!», und schlenderte zufrieden nach Hause.
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