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Neulich sass ich an der Bar und trank ein Bier. Ich stiess mit Roger an und begann zu erzählen. «Vor ein paar Tagen hat mich mein Neffe aus Deutschland besucht. Er und seine Freundin waren für vierundzwanzig Stunden in Zürich und wollten die Stadt ansehen.» – «Und, was hast du ihnen gezeigt?», fragte Roger.
«Naja», begann ich, «ich ging davon aus, dass sie die Postkartensujets von Zürich schon kennen und habe sie erstmal durch die Europaallee geführt und ihnen diese relativ neue Gegend gezeigt.» – «Gute Idee», meinte Roger. «Das hat ihnen aber nicht gereicht», fuhr ich fort. «Denn offensichtlich waren ihnen die klassischen Ansichten der Stadt – das Grossmünster, die Limmat, der See und so weiter – noch nicht wirklich vertraut. Also sind wir anschliessend durch die Altstadt bis zur Quaibrücke und zurück spaziert.» – «Da konntest du bestimmt viel erzählen.» – «Immerhin kenne ich die Stadt schon eine ganze Weile», bestätigte ich. «Als ich später nach Hause fuhr, habe ich mir überlegt, was ich ihnen in Meilen zeigen würde. Frage: Welche Ecken würdest du in das Sightseeing aufnehmen?» Roger dachte, unterstützt von einem Schluck Bier, nach. Dann sagte er: «Die Seeanlage würde ich bestimmt zeigen. Dann haben sie mit dem See, der Fähre, der reformierten Kirche und dem Löwen gleich ein paar wichtige Orte kennengelernt.» Wieder nahm er einen Schluck, schaute konzentriert vor sich hin und fuhr schliesslich fort: «Danach würde ich ihnen die international bedeutenden Orte zeigen: Also General Willes Anwesen oder das Haus, in dem Elisabeth Kübler-Ross gross geworden ist.» – «Und das Wunderly-Haus, in dem Rainer Maria Rilke eine Zeit lang ein und ausgegangen ist, und das Haus, in dem C.F. Meyer gelebt und gearbeitet hat», ergänzte ich. «Und natürlich das Ortsmuseum mit den Bildern von Johann Jakob Meyer», legte Roger nach. Dann schwiegen wir einen Moment. «Und reicht das?» fragte schliesslich Roger. «Ich staune, wieviel Sehenswertes es in unserem Dorf gibt», antwortete ich. Kurz darauf leerte ich mein Glas und zahlte. «Bis in einer Woche», sagte ich zu Jimmy. «Bis nächste Woche», antwortete er. Dann trat ich nach draussen, machte mich auf den Heimweg und dachte dankbar: Wir leben wirklich in einem sehenswerten Dorf.
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