«An die zehntausend Menschen waren da», schwärmte Roger. «Das Wetter war nahezu perfekt, nicht zu heiss, nicht zu kalt. Die Stimmung war hervorragend, und nachdem sieben Jahre hintereinander Armon Orlik und Samuel Giger den Sieg unter sich ausgemacht haben, konnten wir in Meilen mit Werner Schlegel einen neuen Sieger küren.» Roger nahm einen grossen Schluck. «Warst du eigentlich auch am NOS?», fragte er dann. «Du sagst so nichts.» – «Ich komme bei dir ja nicht dazwischen», entgegnete ich. «Und ja, selbstverständlich war ich am NOS. Ich verstehe ja nicht viel vom Schwingen. Aber ich habe viele liebe Meilemer gesehen. Zudem habe ich die Organisation bestaunt. Ein wichtiges Detail zum Beispiel: Die WC-Anlagen. Es hat sich ergeben, dass ich meine Bratwurst auf der Treppe vor dem Pressecenter gegessen habe. Vor mir waren die WC-Anlagen.» Roger verzog das Gesicht. «Es hat nie übel gerochen», wandte ich ein. «Ich konnte fast nicht anders, als eine Weile lang das muntere Klacken der sich öffnenden und schliessenden Türen zu beobachten. Die waren kaum länger als eine Minute geschlossen. In einer Stunde können sich so über eintausend Menschen erleichtern.» – «Nicht schlecht», meinte Roger abwesend. Er konnte wenig mit dieser Statistik anfangen. «Einmal habe ich zwei Personen ins selbe Kompotoi gehen sehen. Und das waren nicht Mutter und Kind…» Nun hatte ich seine ganze Aufmerksamkeit. «Nicht im Ernst!», meinte er. «Wenn ich’s dir sage! Diese Tür blieb dann auch länger als eine Minute geschlossen.» Ich trank mein Glas leer. Bei Roger arbeitete es einen Moment lang, dann fragte er: «Aber du hast dir schon auch das Schwingen angesehen?» – «Ich war vier Stunden am Fest. Die Bratwurst hat mich vielleicht zwanzig Minuten beschäftig. Ich hatte also viel Zeit, mir die Bösen anzusehen.» Ich verabschiedete mich und sagte zu Jimmy: «Bis in einer Woche.» Und er antwortete: «Bis nächste Woche.» Auf dem Nachhauseweg freute ich mich, dass das NOS in Meilen möglich geworden ist und dachte: So ein Grossanlass bietet eben allen etwas.