Ich kam ins Schwärmen und nahm gleich noch einen grossen Schluck. Roger doppelte nach: «Mich beeindruckte vor allem die Winterlandschaft am nächsten Morgen. Die Sonne tauchte alles in ein glitzernd schönes Licht! Die Fahrt über den Pfannenstiel liess mich die perfekte Winterlandschaft erleben.» – «Ich sah an diesem Morgen aber auch anderes», sagte ich und macht eine Kunstpause. «Etwas oberhalb von uns lag einer im Graben. Ich vermute, an einem gewissen Punkt spulte er nur noch, dann rutschte er rückwärts ins Tobel, und einzig die Sträucher und Bäume hielten ihn vor weiterem Abrutschen ab. Er liess das Auto dann gleich stehen. Am Morgen, als ich vorbeifuhr, war es jedenfalls schön zugeschneit.» Roger musste lachen. «Ähnliches habe ich noch am Abend gesehen. Ich war auf der Seestrasse. Da standen sie zum Teil kreuz und quer. Ich hatte für einen Weg, den ich normalerweise in zehn Minuten zurücklege, über eine Stunde.» – «Im Radio haben sie gesagt, dass in kürzester Zeit Hunderte von Unfallmeldungen bei der Polizei eingegangen seien. Und dass ein Grund für die Unfälle Sommerfinken waren.» – «Das verstehe ich dann gar nicht. Wenn man es verpasst, rechtzeitig die Winterfinken zu montieren – ok. Aber dann fährst du eben nicht mehr mit dem Auto, wenn Schnee angesagt ist.» – «Von O bis O gehören Winterreifen drauf.» Roger stutzte. «Von Oktober bis Ostern», erklärte ich. «Diese Eselsbrücke hilft mir, rechtzeitig ans Wechseln der Pneus am Auto zu denken.» – «Die merk ich mir», meinte Roger und gab Jimmy ein Zeichen, uns noch einmal zwei Stangen zu bringen. Wir wechselten das Thema. Schliesslich zahlte ich und rief zu Jimmy: «Bis in einer Woche.» Und er antwortete: «Bis nächste Woche.» Dann trat ich in die Novembernacht hinaus, die sich wieder eher herbstlich als winterlich anfühlte. Ich hing unserem Gespräch nach und dachte: Ist schon interessant. Jedes Jahr löst der Wintereinbruch dasselbe Verkehrschaos aus. Als hätte man bei uns noch nie einen Winter erlebt.