Ich nickte. «Ging mir ähnlich. Aber jetzt machen sie ja etwas draus, eine Art Strandbad, oder?» Nun nickte Roger. «Sogar mit einer behindertengerechten Rampe ins Wasser. Also viel Platz für alle und jeden, damit sich die Meilemer im See vergnügen können.» – «Aber der Kran kommt nicht weg, denn der steht unter Denkmalschutz. Ist schon interessant, was alles geschützt wird!» – «Überhaupt», führte Roger an, «wird es eine etwas andere, naturnahe Anlage.» – «Was kann näher an der Natur sein als der See?» – «Naja, es wird Wasserbecken geben für Libellen und Frösche oder was immer sich da wohlfühlen wird.» – «Ok», sagte ich anerkennend, «wir gehen also noch weiter zurück zur Natur. Aber für die Badegäste wird es auch noch Platz haben, oder?» Roger zuckte mit der Schulter. «Davon gehe ich aus. Schliesslich soll die Anlage ja einen Mehrwert für die Bevölkerung geben.» Ich bestellte noch einmal zwei Bier, die Jimmy uns auch sogleich brachte. «Meinst du nicht», nahm ich das Thema wieder auf, «dass diese Tümpel…» – Roger unterbrach mich. «Das sind keine Tümpel. Es sind Wasserbecken mit Platz für Pflanzen und Tiere.» – «Dann stelle ich meine Frage anders: Meinst du nicht, dass diese Wasserbecken auch eine wunderbare Brutstätte für Mücken sein werden? Ich meine, macht dann das Baden dort überhaupt noch Spass?» – «Da habe ich keine Angst. Wenn diese kleinen Gewässer gesund sind, dann werden sich die einzelnen Tiere und Pflanzen gegenseitig im Gleichgewicht halten. Zudem ist es doch schön, wenn du plötzlich von einem Schmetterling umflattert wirst oder eine Libelle an dir vorbeisurrt.» – «Das wäre tatsächlich schön», meinte ich. Wenig später zahlte ich und sagte zu Jimmy: «Bis nächste Woche», und er erwiderte: «Bis in einer Woche!» Ich verliess die Bar und dachte bei mir: Wenn das tatsächlich so funktioniert, dann ist das Badeerlebnis in der Natur wirklich intensiver. Mal sehen!