Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Neulich in Meilen: Auf ein Neues!

Neulich sass ich an der Bar und trank ein Bier. Mein erstes im neuen Jahr. «Auf ein Neues!», sagte ich und hob das Glas in Richtung Roger, der neben mir sass. «Möge es ein besseres werden!», fügte ich an, als unsere Gläser zusammenstiessen.

«Es kann ja nur besser werden», meinte Roger. «Das haben wir letztes Jahr und vor zwei Jahren auch gesagt, als Corona uns im Griff hatte», wandte ich ein. «Stimmt», lenkte Roger ein. «Wirklich besser geworden ist es nicht. Hoffen wir, dass die elenden Zeiten bald ein Ende haben!» Darauf tranken wir einen grossen Schluck. «Warst du am Neujahrsapéro?», fragte ich. «Natürlich», antwortete Roger. «Dich habe ich aber nicht gesehen.» – «Nun es waren so viele da. Der Gemeindepräsident hielt eine gute Ansprache. Es sagte nicht viel Neues. Aber es nannte beim Namen, was uns im Blick auf den Krieg in der Ukraine beschäftigt. Das tat gut.» Wir nahmen einen Schluck. «Der Neujahrsapéro war ein guter Anlass», sagte Roger. «Ich habe viele gute Bekannte gesehen.» So war es mir auch ergangen. «Nicht wahr? Ich konnte in ungezwungener Atmosphäre mit Meilemern anstossen und einige Worte wechseln. Die Stimmung war heiter, der Sekt hervorragend.» – «Ich glaube, es gab zum ersten Mal Sekt.» – «Ich konnte mit so viel netten Menschen anstossen, dass ich das Auto stehen liess und zu Fuss nach Hause ging.» – «Ja, es war ein guter Anlass», sagte Roger verträumt und fuhr schliesslich fort: «Das ist doch auch eine Frucht des vergangenen Jahres.» – «Was meinst du?» – «Na, all die schönen Begegnungen! Wir haben beim Apéro Menschen gerne wiedergesehen, weil wir mit ihnen im vergangenen Jahr etwas Schönes erlebt haben.» Dem konnte ich nur zustimmen. «Du hast recht. Das vergangene Jahr hat auch viele bleibende Momente mit sich gebracht, die man gerne hat aufleben lassen.» – «Ohne das Elend des Ukrainekrieges kleinreden zu wollen, war das vergangene Jahr auch ein gutes Jahr.» – «Wie recht du hast! Darauf trinken wir noch eins!» Und als Jimmy uns ein neues Bier hingestellt hatte, stiessen wir an: «Auf ein Neues!» Bald danach zahlte ich und sagte zu Jimmy, der wie im alten Jahr hinter der Theke stand und gut für seine Gäste sorgte: «Dann bis nächste Woche!» – «Bis in einer Woche!», antwortete er. Ich verliess die Bar, gespannt darauf, welche schönen Begegnungen das neue Jahr mit sich bringen wird.

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