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Wie bereitet man Kühe am Abend auf die Nachtruhe vor? Welche Arbeiten erledigen Winzer, wenn andere Ferien machen? Was hat ein Gärtnermeister im Sommer zu tun? All das und mehr gibt es in einem Pilotprojekt ab morgen Samstag in Meilen zu entdecken und erleben.
Die Geschäftsidee für «TouchLocally» hatte Béatrice Mast im letzten September in Kroatien in den Ferien. Sie sass beim Frühstück im Hotel am Meer und beobachtete dabei einen Fischer, der aufs Wasser hinausfuhr. «Mit diesem Fischer jetzt im Boot zu sitzen und seine tägliche Arbeit zu erleben, wäre doch viel schöner als das fünfte Hotelfrühstück der Woche», habe sie sich gedacht.
Nicht zum ersten Mal wünschte sie sich, mehr vom Alltag anderer Menschen mitzubekommen, die in und mit der Natur arbeiten, statt sich immer nur in der eigenen «Bubble» zu bewegen. Gleichzeitig hatte die Vielgereiste es langsam satt, ständig Erholung in fernen Ländern zu suchen und sie dort oft gar nicht zu finden: «Man kommt nie zur Ruhe und verliert die Verbindung zur eigenen Heimat.»
Erlebnisse ermöglichen
Die Idee also: «Menschen vernetzen und dabei lokale, authentische und individuelle Erlebnisse ermöglichen.» Und da Béatrice Mast seit bald drei Jahren in Meilen wohnt – sie sitzt auch für Die Mitte in der Bürgerrechtsbehörde –, setzte sie dort an, wo sie lebt und gründete die Meilemer Firma TouchLocally GmbH.
Das Konzept sieht konkret vor, lokale Bauern, Winzer und Gärtner mit der Bevölkerung zusammenzubringen, indem «erschwingliche, authentische und individuelle Erfahrungen» in der Natur und bei der Arbeit angeboten werden. Das heisst also, dass der Landwirt dazu einladen könnte, dass man das Säubern der Kühe oder das Heuen miterlebt und dass man vielleicht nachher ein Stück Kuchen auf dem Hof serviert bekommt. Wird anschliessend noch im Hofladen eingekauft, umso besser.
Was man kennt, das schätzt und schützt man
«Für Familien mit Kindern, aber auch individuell stelle ich mir solche Aktivitäten sehr attraktiv vor», sagt Béatrice Mast. «Man muss nicht immer gleich weit weg verreisen, stattdessen kann man lokale Erlebnisse sammeln und im eigenen Dorf die Freizeit verbringen.» Als angenehmen Nebeneffekt lerne man die Natur besser kennen und erfahre sinnlich, wo zum Beispiel das einheimische Fleisch herkommt, der Wein oder eben die Milch. «Und was man kennt, schätzt und schützt man auch eher», findet Béatrice Mast. Die Anbieter auf der anderen Seite können etwas dazuverdienen und erfahren Wertschätzung für ihre Arbeit.
Den Zusammenhalt der Gesellschaft fördern
Um die Anbieter und die lokale Bevölkerung zusammenzubringen, steht eine Online-Plattform zur Verfügung, wo die Anbieter die Aktivitäten anbieten können. Für ihre Vermittlungsarbeit erhält Béatrice Mast eine kleine Provision. Grundsätzlich handle es sich aber um ein gemeinnütziges Projekt, betont sie: «Ich möchte den Zusammenhalt der Gesellschaft fördern, es geht mir nicht ums grosse Business. Alle werden fair behandelt.» TouchLocally folge der Mentalität einer «Benefit Corporation», wo es überhaupt nicht darum gehe, das grosse Geld zu machen. Das Pilotprojekt läuft vorerst bis Ende September 2023.
Mit Herzblut und Engagement
Die 40-Jährige, die viersprachig in der Romandie aufgewachsen ist und schon fast überall in der Schweiz gelebt hat, finanziert das Projekt aktuell aus ihrem Ersparten und gibt ihr ganzes Herzblut: «Ich bin eine Menschenzusammenbringerin!». Nach einer persönlichen Neuorientierung hat sie dafür sowohl Zeit als auch Kraft, vorher wäre dieses Engagement nicht möglich gewesen – sie arbeitete bis vor wenigen Monaten als Geschäftsführerin in der Präzisionsindustrie.
TouchLocally, Aktivitäten ab 25 Franken(Erwachsene), Kinder unter 18 Jahre gratis. Teilnehmende Betriebe: Hof Arbach, Wiesenreich (Vorderer Pfannenstiel), Panoramahof Bolleter, Weingut Hasenhalde, Ammann Gartenbau. TouchLocally ist auch mit einem Stand und Gewinnspielen am Kirchgassfäscht vom 1. Juli vertreten.
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Herzlichen Dank für das Verständnis und ein schönes Wochenende,
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