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Mit Schweinen gegen Neophyten

In einem Waldgebiet in Zollikon breitet sich der invasive Neophyt Henrys Geissblatt unkontrolliert aus. Im Rahmen eines Pilotprojekts des Naturnetz Pfannenstil wird die Bekämpfung durch Beweidung mit Schweinen getestet.

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Im Gebiet Isenbüel, Zollikon, gibt es einen grossen Bestand mit Henrys Geissblatt (Lonicera henryi), einem invasiven Neophyten, der sich hier im Wald stark ausbreitet. Die Pflanze wuchert so stark, dass es für die einheimische Vegetation keine Chance mehr zum Überleben gibt. Einzig die Bäume ragen noch über den Geissblatt-Dschungel heraus.

Verschiedene Bekämpfungsmassnahmen wurden bereits erfolglos versucht, deshalb geht man nun neue Wege: Um die dichten Bestände zu reduzieren, testet das Naturnetz Pfannenstil die temporäre Beweidung mit Turopolje-Schweinen. Es handelt sich dabei um eine alte Freiland-Rasse aus Kroatien, die ganzjährig im Freien gehalten werden kann. Die Schweine sind sehr robust und resistent gegen Kälte und Schweinekrankheiten.

Da die Tiere beim Weiden Wurzeln und Rhizome bevorzugen, stehen die Chancen gut, dass sie die bewurzelten oberirdischen Triebe von Lonicera henryi im Schach halten könnten. Auf einer eingezäunten Testfläche von 50 mal 50 Metern werden je einmal im späten Winter und einmal im Sommer drei bis fünf Schweine weiden und den Neophytenbestand hoffentlich eliminieren oder zumindest verringern.

Die Beweidung eines Waldstücks ist im Kanton Zürich grundsätzlich verboten und eine Ausnahmebewilligung nicht einfach zu bekommen. Das Pilotprojekt wurde jedoch vom Kanton Zürich für zwei Jahre bewilligt. Danach findet eine Erfolgskontrolle statt. Mit dem Pilotprojekt wird eine nachhaltige Lösung zur Bekämpfung von Lonicera-henryi-Beständen in Wäldern erhofft. Diese Methode wäre weniger arbeitsintensiv als eine herkömmliche Bekämpfung (schneiden und ausreissen). Ist das Projekt erfolgreich, kann die Methode auch an anderen Standorten zur Anwendung kommen.

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