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- Christoph Hiller, Gemeindepräsident
Meilener Anzeiger AG
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
Seit jeher bildet der Ross- bzw. Bünisbach in Meilens Nordwesten die natürliche Gemeindegrenze vom See hinauf bis zur Quelle, d.h. bis fast an den Rand des Waldes auf dem Rücken der Pfannenstielkette.
Damit müsste gemäss unserer Einführung die Gemeindegrenze im Konkreten in der Mitte des Bachlaufes liegen. Auf den ersten Blick stimmt dies auch heute noch. Betrachtet man hingegen den Verlauf genauer, so wird man verwirrt, denn dies bestätigt sich nur noch in gewissen Abschnitten, aber nicht mehr überall, wie die Ausschnitte aus dem erwähnten Verlauf bestätigen.
Wieso nicht in der Bachmitte?
Wie ist das zu erklären? Seit einer Vermessungsanweisung vonseiten der Baudirektion von 1920 wurden im Kanton Zürich alle öffentlichen Gewässer entsprechend ihrem aktuellen Verlauf und dessen Grenzen als durchgehende Parzellen behandelt, deren Mittellinie dann allenfalls die Gemeindegrenze bildete. Nun neigen Bäche allerdings dazu zu mäandrieren und ihren Verlauf – z.B. bei Hochwasser – zu verändern, was, speziell wenn es sich um Grenzgewässer handelt, aufwendige und kostspielige Massnahmen zur Neuvermessung zur Folge hat, allenfalls zusätzlich verbunden mit zu verhandelndem – möglichst ausgeglichenem! – Gebietsabtausch zwischen den betreffenden Gemeinden. Dies führte deshalb 2012 zur Aufhebung der 1920 erlassenen Anweisung.
Mehr Freiheit für den Bach
Seither werden, wo sich eine Änderung aufdrängt, entsprechenden Bächen grössere Parzellen zugeteilt, innerhalb derer sie sich ihren «Weg» bahnen können, ohne dass eine Revision der Gemeindegrenze nötig wird. Diese bleibt, wo sie war, und wird so – zumindest streckenweise – zur leicht künstlichen statt wie vorher voll natürlichen Grenze. Wasserrechtliche Neuregelungen haben hier also zu verschiedenen Revisionen des Wasserlaufs geführt. Die Gesamtfläche der betroffenen Änderungen ist allerdings vernachlässigbar, und die Gemeindegenze bleibt, wo sie war.
Manchmal ist es also heuzutage gar nicht so leicht zu bestimmen, ob eine Grenze bei genauem Hinblicken natürlich oder künstlich oder etwas dazwischen ist…
Ausblick: Das nächste Mal geht’s im Uhrzeigersinn weiter in Richtung Pfannenstiel.
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