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Meilens Handballer zementieren die Leader-Position

Auch gegen den bislang schwierigsten Gegner setzen sich die Seebuben durch. Der Sieg gegen Schwamendingen zeigt: Die Meilemer können sich in dieser Liga eigentlich nur selber schlagen.

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Die Guetzli-Büchsen sind leer, die Fondue-Caquelons ausgeputzt, der Glühwein ist ausgetrunken – man könnte meinen, dass sich nach einer kalorienreichen Weihnachtspause eine sportliche Trägheit breitmacht. Aber nichts da: Im ersten Heimspiel im neuen Jahr merkt man den Seebuben schon in der Kabine an, dass sie den Festtags-Speck in pure Handball-Energie umwandeln wollen.

Das ist gut so, denn an diesem Donnerstagabend wartet jener Gegner, der ihnen am ehesten die Leader-Position streitig machen könnte: Schwamendingen. Es ist ein junges Team mit grossgewachsenen, schnellen Spielern – offensichtlich gewillt, den Meilemern die erste Niederlage der Saison zuzufügen. Coach Danilo mahnt: In dieser Partie muss, um zu gewinnen, die beste Leistung abgerufen werden.

Ganz besonders nimmt sich Reto «Böbäl» Gollob diese Worte zu Herzen und versenkt eiskalt den ersten Penalty zum 1:0 im Netz. Wenig später legt Gjin Lasku mit einem veritablen Kunstschuss nach – der Anfang ist geschafft. Nun kommt aber auch Schwamendingen ins Spiel. Dessen Trümpfe sind in erster Linie drei Rückraumspieler, die mit wuchtigen Schüssen aus der zweiten Reihe die Meilemer Defensive immer wieder überwinden können. Nach elf gespielten Minuten fällt der Ausgleich zum 6:6. Für die Seebuben ist das aber offensichtlich kein Grund zur Sorge, sondern vielmehr eine Aufforderung, noch einen draufzulegen. In der Folge spielen sie so, wie sich das jeder Coach nur wünschen kann: Konzentriert, effizient, intelligent. Zauberhafte Zuspiele an Kreisläufer Mark «Rosé» Huber, wuchtige Würfe von Asmir Muric und filigrane Flugeinlagen von Flügelspieler Florian «Mare» Mörgeli sorgen dafür, dass sich Meilen immer weiter absetzen kann und bald fünf Tore in Führung liegt.

Doch jede Stärkephase nimmt einmal ein Ende, auch in diesem Spiel. Die Konzentration schwindet, während der Gegner nun wieder erstarkt. Mit vereinten Kräften gelingt es, eine Drei-Tore-Führung in die Pause zu retten.

Der Zwischenstand von 17:14 geht in Ordnung, doch das ist kein Anlass, sich zurückzulehnen. Das Tempo ist hoch, und wenn den Seebuben eines fehlt, dann ist das allzu oft der Schnauf in der zweiten Halbzeit. Zehn Minuten Pause sind also hochwillkommen.

Es geht weiter in dieser Partie, in die sich jetzt immer öfter kleine Fehler einschleichen. Auch die Chancenauswertung lässt nun plötzlich zu wünschen übrig. Dass Schwamendingen trotzdem nicht die Meilemer Führung gefährden kann, liegt einerseits an einem bärenstarken Simon Tremp, der immer wieder mit wichtigen Paraden glänzt. Andererseits verteidigt das Heimteam mit einem Furor, der dem Gegner den Angstschweiss ins blaue Trikot treibt. Allen voran hält Johannes Rüegg in einer Mischung aus Wahnsinn und Genie die Mauer dicht. Offensichtlich zehrt er von seiner Vergangenheit als Rugby-Spieler. Die Partie ist längst zu einem Abwehrkampf geworden, Tore fallen nur noch sporadisch. Die handballerische Leichtigkeit aus der ersten Halbzeit hat sich längst in den Feierabend verabschiedet.

Doch zu keinem Zeitpunkt geben die Seebuben die Kontrolle aus der Hand. Nach 60 hart umkämpften Minuten stellt die Hallenuhr mit dem Endresultat von 26:22 klar: Auch ein Team wie Schwamendingen beisst sich an dieser Meilemer Mannschaft die Zähne aus. Ein solcher Start in die Rückrunde tut gut und schafft Selbstvertrauen. Einziger Wermutstropfen: Zum ersten Mal in dieser Saison schiesst die Mannschaft weniger als 30 Tore. Die Gelegenheit, die Torstatistik wieder zu begradigen, bietet sich aber schon bald. Am 21. Januar kommt der SC Volketswil, der Überflieger vom Vorjahr, zu Besuch (18.30 Uhr, Meilen Allmend). Klar ist: Die harten Bandagen sind auch dann wieder gefragt.

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