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Meilen zeigt Züri Oberland den doppelten Meister

Der Zufall wollte es, dass die Meilemer Handballer innerhalb von zwei Tagen zwei Mal gegen den gleichen Gegner antreten mussten: Am 7. November empfing die SG Handball Züri Oberland 2 in Fehraltdorf zum Cup-Achtelfinal, am 9. November kamen die Oberländer für das nächste Meisterschaftsspiel in die heimische Allmend.

Die Seebuben hatten also die Gelegenheit, nicht nur die nächsten zwei Punkte zu holen, sondern auch in den Cup-Viertelfinal einzuziehen. Doch ihnen stellte sich keine leichte Aufgabe. Züri Oberland ist ein schnelles, torgefährliches Team, das kaum je weniger als 30 Tore schiesst. Dazu kommt der Altersunterschied: Während es beim Gegner von 2000er-Jahrgängen nur so wimmelt, ist der HC TSV Meilen fast schon eine Senioren-Mannschaft, inklusive der damit einhergehenden Gebrechen. Und nach wie vor kann man sich bei Meilen glücklich schätzen, wenn immerhin drei Nasen auf der Ersatzbank sitzen.

Von all dem lassen sich die tapferen Meilemer aber bekanntlich nicht beirren und verlassen sich auf ihre handballerischen Qualitäten. Im Cupspiel am Freitag verpassten sie ihren Gegnern davon gleich zu Spielbeginn eine deftige Kostprobe. Innert weniger Minuten gingen sie mit 0:4 in Führung. Derweil bissen die Oberländer in ihren Angriffen auf feinstes Granit vom Zürichsee. Die Meilemer Verteidigung um Patrik Gloor erstickte jeden Angriffsversuch im Keim, Manu Votapek im Tor erledigte den Rest. Gleichzeitig zeigte sich, dass die Gegner trotz ihrer Torgefährlichkeit akute Mängel in der Defensive haben, sodass Reto «Böbäl» Gollob, Patrik Gloor und Asmir Muric praktisch ungestört durch die gegnerischen Linien wirbeln und den Ball im Netz versorgen konnten. Nach einer bärenstarken Halbzeit lag Meilen völlig verdient mit 8:18 in Führung.

In der zweiten Hälfte nahm das Niveau dann deutlich ab – beide Mannschaften leisteten sich viele Fehler, und besonders in der Meilemer Defensive machten sich erste Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Weil die Oberländer den Seebuben aber nach wie vor nicht wirklich etwas entgegenzusetzen hatten, war der Sieg in diesem Spiel nie in Gefahr. Beim Endstand von 28:36 verabschiedeten sich die Meilemer aus der Halle, um sich in den verbleibenden 48 Stunden bis zum nächsten Aufeinandertreffen mit Perskindol und Co. wieder auf Vordermann zu bringen.

Klar, dass Züri Oberland die Partie vom Samstag nutzen wollte, um sich für die erlittene Niederlage zu revanchieren. Es konnte sich gute Chancen ausrechnen, weil Meilen in diesem zweiten Spiel mit einem noch reduzierteren Kader antrat. Nach Anpfiff wurde direkt klar, dass diesmal mit härteren Bandagen gekämpft wurde. Die Seebuben gerieten rasch ins Hintertreffen, kämpften sich dann aber Stück für Stück zurück. Nach 20 Minuten drehten sie die Partie und konnten bis zur Pause mit 17:10 in Führung gehen. Der Sieg lag also in Griffweite. Doch wie es sich gehört, sollte das Spiel dank aktiver Unterstützung durch Meilen noch einmal richtig spannend werden.

Oberland kam mit einer neuen Defensiv-Taktik aus der Garderobe und machte den Seebuben damit das Leben schwer. Wenn man weniger Tore schiesst, müsste man halt umso besser verteidigen – doch auch hinten wurden die Lücken nun grösser, und der Gegner konnte immer wieder durchmarschieren. Nach und nach schmolz der Meilemer Vorsprung, bis Züri Oberland acht Minuten vor Schluss plötzlich in Führung gehen konnte.

Jetzt mussten noch einmal die letzten Kräfte mobilisiert werden. Das Spiel wurde hektisch, doch die Seebuben erwiesen sich für einmal als konsequent und treffsicher. Zwei Minuten vor Schluss stellte Jonas Roth mit einem Drehball die Meilemer Führung wieder her. Und tatsächlich gelang es, das Resultat von 32:31 über die Zeit zu bringen.

In diesen beiden Spielen hat Meilen nicht nur seine Defensiv-Qualitäten, sondern auch einen bemerkenswerten Team-Spirit bewiesen – bei der Torschuss-Quote gibt es allerdings noch Luft nach oben.

Hauptsache gewonnen!

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