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Wie soll es anders sein: Die Meilemer Handballer machen es am Ende eines umkämpften Derbys am vergangenen Samstag gegen Stäfa noch einmal richtig spannend – und nehmen zwei Punkte mit nach Hause.
Derby-Tag ist jener Tag, an dem man morgens schon mit geschnürten Handballschuhen aus dem Bett steigt, sich extra einen doppelten Espresso reinpfeift und sich womöglich sogar schon auf dem Weg in die Halle etwas Harz an die Hände schmiert. (Man weiss ja nie.)
Endlich war der Tag gekommen, auf den jeder einzelne Meilemer Handballer sehnsüchtig-nervös hingefiebert hatte: Das Auswärtsspiel gegen den Erzrivalen aus Stäfa. So eine Partie in der Halle auf dem Frohberg ist ja schon unter normalen Umständen ein Handball-Kampf der Superlative, doch an diesem Samstag war nochmal zusätzliche Brisanz mit im Spiel: Denn mit Reto «Böbäl» Gollob und Florian «Mare» Mörgeli betraten zwei Spieler den Platz, die vor nicht allzu langer Zeit den gelb-schwarzen Stäfnern den Rücken gekehrt hatten, um ihre handballerische Erfüllung bei den gelb-schwarzen Meilemern zu finden.
Nach der Pause wird alles besser
Man kann es nicht anders sagen: Schon vor Spielbeginn steckte mächtig Zunder in der Angelegenheit. Entsprechend aufgeheizt war die Stimmung schon in der Garderobe. Doch auf dem Platz wurde es bald schon merklich kühler. Zwar startete Meilen gut in die Partie, mit dem guten alten «Hering» zappelte schon bald der erste Ball im Stäfner Netz. Auch Böbäl – der sich vor dem Spiel noch gefragt hatte, ob ihn in der alten Heimat nicht vielleicht das Nervenflattern ereilt – versenkte nach wenigen Minuten die klebrige Kugel in den gegnerischen Maschen. Die Stäfner Reaktion liess jedoch nicht lange auf sich warten. Mit viel Tempo und Druck stiessen die Stäfner in Richtung des Meilemer Kiste vor, wo die Gegenwehr leider eher schwach ausfiel. Die Seebuben liessen dem Heimteam zu viel Platz und mussten sich ein ums andere Mal geschlagen geben. Und weil sie auch im Angriff nun zu oft patzten, übernahmen die Stäfner nach und nach den deutlichen Lead in dieser Partie. Zum Glück gelang den Meilemern kurz vor der Pause noch ein kleines Aufbäumen, und so ging es mit dem Zwischenstand von 13:11 in die Kabine.
Coach Danilo Graf, sicht- und hörbar unzufrieden mit der gezeigten Leistung, rief seiner Mannschaft in Erinnerung, dass in der langen Geschichte des Meilemer Handballs solche Derbys zwar stets knapp geendet hatten, doch in der Regel mit dem besseren Ende für die Seebuben. Das sollte auch heute so sein, forderte er. Graf stellte in der Folge die Crème de la Crème auf den Platz, und siehe da: Die Strategie zeigte Wirkung. Fetah Murina, dessen letzte Partie im Meilemer Trikot mit einem Rippenbruch geendet hatte, liess die ganze Welt wissen, dass er immer noch Handball spielen kann. Gjin Lasku, der Mann mit dem Zauberhändchen, zirkelte die Bälle millimetergenau ins Netz. Und Mark «Rose» Huber, dieses neuentdeckte Jungtalent, wirbelte derart versiert am Kreis, dass die Stäfner nicht mehr wussten, wie ihnen geschah. Innert einer Viertelstunde hatten sich die Seebuben so eine komfortable Fünf-Tore-Führung erarbeitet.
Katastrophe verhindert
Doch es wäre ja kein Derby, wenn dieses Spiel einfach so mir nichts dir nichts gewonnen würde. Tatsächlich – die Stäfner rafften sich noch einmal auf, oder eher: Die Meilemer rafften sich wieder ab. Immer mehr Fehler schlichen sich ins Spiel, die der Gegner, wild entschlossen, dieses Spiel noch einmal zu drehen, für sich zu nutzen wusste. Und so kam es, wie es kommen musste: Eine halbe Minute vor Schluss trennte die Stäfner nur noch ein Tor vom Ausgleich.
Kein Problem eigentlich, so etwas können die Seebuben ja einfach runterspielen, oder? Naja, nicht wirklich. Einen Schrittfehler später war der Ball wieder in den Händen des Heimteams, das ein letztes Mal in die Offensive ging, während sich die Meilemer Fans die letzten Reste der Fingernägel abkauten. Doch ein beherztes Eingreifen der Seebuben verhinderte die Katastrophe – Meilen gewann diese Partie in extremis mit 26:27. Und so bewiesen die Meilemer Handballer ein weiteres Mal, dass sie auf dem Frohberg das Sagen haben.
Am 30. Oktober folgt die nächste Knacknuss: Um 16 Uhr wartet im Gries der letzjährige Saisonsieger SC Volketswil. Um lautstarke Unterstützung wird gebeten!
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