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Der Pferdesport ist ein Einzelsport im Team – Reiter und Pferd. Auch dank Vereinen wie dem Reitverein Zürichsee rechtes Ufer (RVZRU) wird eine wichtige Verbindung unter Gleichgesinnten geschaffen. Gemeinsam wird trainiert und werden Turniere und Reitveranstaltungen organisiert.
Der altehrwürdige Reitverein – 1909 gegründet unter dem Namen «Kavallerieverein Zürichsee rechtes Ufer» – gehört dem Verband Ostschweizerischer Kavallerie- und Reitvereine an, welcher einer der drei Regionalverbände ist, die unter dem Dachverband Swiss Equestrian organisiert sind.
Nicht weniger als drei grosse Anlässe pro Jahr werden vom RVZRU jedes Jahr durchgeführt: Neben der weitum bekannten Springkonkurrenz, die jeweils Ende Mai stattfindet, organisiert der Verein im Juni einen Patrouillenritt, das heisst einen Postenritt rund um den Pfannenstiel, und im August oder September finden auf der grossen Reitsportanlage auf dem Pfannenstiel die Dressurtage statt.
Während sich an der Springkonkurrenz Springreiter aus der ganzen Ostschweiz messen und an den Dressurprüfungen im Sommer Reiter aus vielen Regionen der Schweiz ihr Können unter Beweis stellen, ist der Patrouillenritt eher ein Freizeitanlass, an dem fast alle Reiterinnen und Reiter teilnehmen können – sei es mit einem Sportpferd, einem Isländer oder gar einem Pony. Der Spass, gemeinsam mit dem Pferd und als Team unterschiedliche und originelle Aufgaben zu lösen, steht bei diesem Anlass im Vordergrund.
«Im RVZRU findet man Freunde fürs Leben.»
Überhaupt haben die Geselligkeit und das Miteinander einen grossen Stellenwert: «Gemeinsam ist es einfacher, etwas auf die Beine zu stellen. Und im Verein entstanden schon viele Freundschaften fürs Leben», sagt Christine Honegger, die den Verein seit 2012 präsidiert, aber schon seit ihren Zeiten als Juniorin Mitglied ist. Mit ihrem Engagement als Präsidentin möchte sie dem Verein etwas zurückgeben, denn sie ist von dessen Angebot überzeugt: «Unsere Mitglieder profitieren von Reitkursen mit unterschiedlichen Trainern, die den interessierten Mitgliedern eine gute Ausbildung im Umgang mit dem Pferd und im Sport bieten; es gibt die Möglichkeit, an Turnieren teilzunehmen, und last but not least ist die Nutzung der hervorragenden Reitanlage auf dem Pfannenstiel eine Freude für jede Reiterin und jeden Reiter», sagt sie. So können alle profitieren und gemeinsam den Verein stärken.
Dressur, Springen und Spezialkurse
Angeboten werden Dressur-, Spring- und Spezialkurse für Kinder und Erwachsene im Alter ab etwa fünf Jahren. «Ab diesem Alter kann ein Kind beginnen, selbständig auf einem Pony zu reiten», erklärt Honegger. Ein eigenes Pferd, eine Reitbeteiligung oder Ähnliches sollten die Mitglieder aber haben, denn der Verein besitzt keine eigenen Pferde: «Wir versuchen aber, bei der Vermittlung von Reitmöglichkeiten zu helfen. Obwohl das gar nicht so einfach ist, haben wir bis jetzt meist gute Lösungen gefunden», so Christine Honegger.
Auch Spezialkurse wie zum Beispiel «Bodenarbeit» oder «Physio am Pferd» geniessen bei den Mitgliedern und darüber hinaus auch bei befreundeten Vereinen grosse Beliebtheit. Sie werden individuell und nach den Bedürfnissen der Vereinsmitglieder regelmässig organisiert.
Bei den klassischen Dressurkursen werden zwei ungefähr gleich starke Reiterinnen und Reiter in individuellen Reitstunden unterrichtet. Ähnlich ist es auch beim Springen: «Hier sind es Gruppen von vier Reiterinnen und Reitern mit ungefähr demselben Niveau, die gemeinsam unterrichtet werden», erklärt die Präsidentin.
930 Meter Galoppbahn als Highlight
Ein wahres Highlight ist die neue, zeitgemässe Anlage auf dem Pfannenstiel, die alles bietet, was das Reiterherz begehrt. Umgesetzt wurde sie gemeinsam mit der vom RVZRU gegründeten Pferdesport Pfannenstiel AG: zwei grosse Sandplätze mit spezifisch auf Sport ausgerichtetem Bodenaufbau (69 m x 62 m und 63 m x 40 m), eine 930 Meter lange Galoppbahn und ein weiterer Sandplatz mit Natursand (40 m x 30 m) stehen zur Verfügung. Ebenfalls verfügt der RVZRU über ein modernes Clubhaus für Veranstaltungen aller Art, das direkt an den grossen Sandplatz angrenzt. Auf den grossen Sandplätzen sind permanent ein Dressurviereck und Hindernisse platziert, damit das Trainieren von Dressur- und Springreiten jederzeit nebeneinander möglich ist.
«Unsere Galoppbahn ergänzt das Querfeldeinreiten.»
Die Galoppbahn ist für Christine Honegger eine weitere Perle der Anlage: «Ausreiten, insbesondere das Galoppieren im Freien, ist nicht mehr so einfach wie früher. Vielerorts ist es von den Bauern nicht gern gesehen, wenn man über Wiesen und Felder reitet, und die Wege werden immer härter und bombiert erstellt, was für die Pferde nicht ideal ist. Die Belastung für das Tier erhöht sich, Galoppieren auf den Wegen oder über Wiesen ist so fast nicht mehr möglich. Genau dafür wurde in den 1990er-Jahren unsere tolle Galoppbahn gebaut, die alle Reiterinnen und Reiter und die Mitglieder des RVZRU gegen einen vernünftigen Beitrag nutzen können», sagt sie.
Die Vereinsmitglieder können die Plätze reservieren, aber auch spontan nutzen, denn dank der zwei Plätze kommen mit etwas Rücksichtnahme alle gut aneinander vorbei. Zudem profitieren die Mitglieder von Vergünstigungen bei den Nutzungsgebühren der Anlage.
Ohne freiwillige Helferinnen und Helfer geht es nicht
Für die Organisation und Durchführung der diversen grossen und kleinen Anlässe – für die Mitglieder gibt es auch Ausflüge und Vereinsreisen ohne Pferde – sind viele freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz. Während die Dressurtage eine überschaubare Anzahl von Helferinnen und Helfern benötigen, erfordert insbesondere die Springkonkurrenz extrem viele helfende Hände, auch teilweise von ausserhalb des Vereins. Es braucht Personen in der Festwirtschaft am Grill und beim Getränkeverkauf, aber auch auf dem Parkplatz oder auf den Reitplätzen zum Aufstellen der Hindernisse. Die Art der Arbeiten und Aufgaben ist sehr zahlreich. Für die Organisation ist jeweils ein eigenes OK verantwortlich, das weitgehend aus Mitgliedern besteht, «wir sind bestrebt, möglichst viele junge Mitglieder zu motivieren, eine OK-Aufgabe zu übernehmen», sagt Christine Honegger. Bis jetzt habe man zum Glück immer genügend Helferinnen und Helfer gefunden. Das Ziel ist es, hervorragend organisierte Turniere auf unterschiedlichen Stufen bis zum nationalen Niveau durchzuführen: «Nachdem die Reitsportanlage auf dem Pfannenstiel keine Wünsche mehr offen lässt, bereitet uns die Parkplatzsituation auf dem Pfannenstiel immer wieder grosse Sorgen.»
«Krambambuli» zu Weihnachten
Für alle Helferinnen der Helfer gibt es einmal im Jahr einen Helferanlass. Comedy im Clubhaus, ein Brunch in einer schönen Location oder Action im Indoor-Windkanal wurden dabei schon geboten. Es lohnt sich daher für alle Mitglieder auch aus diesem Grund, aktiv an den Anlässen mitzuhelfen.
«Das Rezept von Krambambuli ist streng geheim.»
Fixer Termin im Jahresprogramm ist der Weihnachtsanlass, bei dem auf das vergangene Vereinsjahr angestossen wird. Serviert wird an diesem Abend das Vereinsgetränk «Krambambuli», heiss und mit Alkohol. Das genaue Rezept kennt jeweils nur ein einziges Vereinsmitglied. «Es wurde über die Jahre immer erst dann weitergegeben, wenn der Getränkebrauer sein Amt abgibt, und es ist das wohl am besten gehütete Vereinsgeheimnis», sagt Christine Honegger schmunzelnd. Serviert wird Krambambuli üblicherweise im Clubhaus auf dem Pfannenstiel.Wer nicht Mitglied ist beim RVZRU, kann die Location übrigens trotzdem kennenlernen, denn man kann sie mieten: Regelmässig finden hier Mitgliederversammlungen, Geburtstage oder Hochzeiten statt.
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