Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Meilen stellt vor: Martin Denkert

Wer sorgt dafür, dass in Meilen alles rund läuft? Wir porträtieren Menschen, die im Dorf wirken.

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Sein erster Arbeitstag war am 2. Januar 2020. «Und dann gings ja schon bald los mit Lockdown, speziellen Öffnungszeiten und Vorgaben», erinnert sich Martin Denkert. Die Corona-Pandemie hat die ersten Arbeitsjahre des Betriebsleiters von Hallenbad und Seebädern in Meilen begleitet. Die rechtlichen Vorgaben umzusetzen war teilweise eine undankbare Aufgabe, weil sie mit Einschränkungen für die Besucher verbunden waren: «Dafür haben wir bei einer unangekündigten Kontrolle anstandslos bestanden.»

Der Hamburger Martin Denkert lebt mit seiner Familie seit vier Jahren in der Schweiz. Seine Frau, auch sie Bademeisterin, kannte das Hallenbad Meilen von einer Stellvertretung her und empfahl ihm, sich zu bewerben, als ein Betriebsleiter gesucht wurde. «Dann kannst du jeweils mit dem Kajak zur Arbeit fahren», sagte sie, halb im Scherz. So war es dann aber tatsächlich: «Ich bin ein Jahr lang jeden Morgen und jeden Abend mit meinem Kajak über den See von Au nach Meilen gepaddelt, auch im Winter», erzählt Martin Denkert.

«Die Kontrolle betreffend Corona-Massnahmen haben wir anstandslos bestanden.»

Inzwischen ist die Familie umgezogen, ins Glarner 300-Seelen-Dorf Matt bei Elm, umgeben von hohen Bergen, «mit Schnee, Wäldern und einem Flüsschen». Denkert mag die Berge, doch seine ganz grosse Liebe gehört dem Wasser. Direkt nach der obligatorischen Schulzeit wurde er Schwimmmeistergehilfe in Lüneburg, dann mit dreijähriger Ausbildung Fachangestellter für Bäderbetriebe, und schliesslich absolvierte er die Meisterschule und leitete verschiedene Bäder in Hamburg und Zürich. Langjährige Hobbys: Wasserball und Unterwasserrugby. «Jetzt bin ich aber in Matt im Fussballverein», sagt er lachend, «und gehe ‘go tschutte’.»

Als Betriebsleiter hat Martin Denkert viele organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben und leitet ein achtköpfiges Team sowie in der Sommersaison die drei Bademeister in den Strandbädern, freut sich aber immer, wenn er selber Bademeisterdienst hat, vielleicht mit einem Kunden einen Schwatz halten kann: «Die Frühschwimmer, die um sechs Uhr vor der Tür stehen, kenne ich inzwischen teilweise mit Namen.» Er mag die Frühschicht, bei der um 5.30 Uhr Arbeitsbeginn ist, «die Aussicht vom Hallenbad, wenn die Sonne hinter den Bergen rauskommt, ist ein Knaller».

Von der «Kommandozentrale» aus hat er, auch dank Unterwasserkameras, ständig alle drei Becken im Blick. Dazu kommen regelmässige Kontrollen der Wasserqualität und Rundgänge im zweistöckigen Untergrund des Hallenbades mit den technischen Anlagen: «Man muss wachsam sein, ob etwas klappert oder quietscht.» Das 1978 erstellte Hallenbad Meilen sei aber bemerkenswert gut unterhalten und gepflegt, obwohl nach der Sanierung von 2011 bereits wieder einige Geräte Alterserscheinungen zeigen.

«Im Strandbad ist es aufregender als im Hallenbad.»

Etwas Besonderes sind jeweils Martin Denkerts Tage als Bademeister in einem der Meilemer Seebäder: «Strandbadtage sind aufregender als Hallenbadtage», sagt er, «man weiss nie, was der Tag bringt.» Und ergänzt: «Viele sehen das romantisch und denken, der Bademeister müsse nur ein bisschen rumstehen. Aber so ist es nicht – man weiss abends jedenfalls, was man gemacht hat.»

Zu Hause in Matt hat Martin Denkert mit der Familie ein älteres Haus gekauft, das er nun Etage für Etage renoviert. Er ist eben nicht nur Organisator, Sportler, Sanitäter, Techniker und Chemiker, sondern er hat überdies zwei rechte Hände.

Steckbrief

Martin Denkert, 41, verheiratet, 3 Buben im Alter von 21, 4 und ½ Jahren.

Tätigkeit: Betriebsleiter des Hallenbades und der Seebäder in Meilen

Wohnort: Matt (GL)

Hobbys: Familienleben, Wassersport und Fussball, Natur, Hausrenovation

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