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Im Herbst 2025 publiziert der Meilemer zeitkind Verlag sein erstes Programm: Es entsteht Gewagtes!

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zeitkind plant, vier bis acht Bücher pro Jahr zu veröffentlichen: Gabriela Merz mit der ersten Verlagsvorschau. Foto: MAZ

«Wir legen den Fokus auf Belletristik mit gesellschaftspolitischem Anspruch und Sinn für Ästhetik», sagt Gabriela Merz, die Gründerin des Verlags.

Die Arbeit am und mit dem Text zieht sich durch ihre Ausbildung und ihre beruflichen Tätigkeiten. Sie hat in Zürich und Wien Germanistik, Philosophie und Schauspiel studiert und danach als Dramaturgin, Journalistin und Gymnasiallehrerin gearbeitet. «Sorgfältiges Begleiten der Autorinnen und Autoren und Lektorieren bilden eine wunderbare Weiterführung der Themen, die mich ein Leben lang begleitet haben», so Merz.

Schreiben, um mit der Welt umgehen zu lernen

Es sei ihr ein Anliegen, betont die Verlegerin, auch junge Autorinnen und Autoren zu fördern: «Schreiben ist – entgegen der landläufigen Meinung – unter jungen Menschen ein beliebtes Mittel, mit der Welt umgehen zu lernen.»

Nicht nur befindet sich der Verlagssitz in Meilen, auch das visuelle Erscheinungsbild entstammt der Zusammenarbeit mit einem Meilemer. Der Grafiker Urs Imholz, dessen Designs man im Dorf auf Schritt und Tritt begegnet – am Horn, in den Bahnhofsunterführungen oder am Kirchgassfest – entwirft den Look der zeitkind-Bücher. Er findet, es brauche Mut und Beharrlichkeit, einen Verlag zu gründen, «besonders in einer Zeit, in der Geschichten oft nur noch auf dem Handy konsumiert werden.» Urs Imholz legt Wert auf sorgfältige Grafik und ein wiedererkennbares Coverkonzept.

Roman, Mystery, Journal

Das erste Programm ist inhaltlich wie formal vielfältig. In «Der Geruch von Lehm» von Franziska Meister geht es um Freundschaft, Verlust und emotionale Abgründe. Die Stadt Zürich zeigt sich dabei aus drei unterschiedlichen Perspektiven immer wieder überraschend anders.

Islème Sassi dagegen schickt in «Von jenen, die jagen» die Protagonistin Isabel in ein alpines Dorf, in dem sich Idylle in Düsternis verwandelt, Erinnerung und Wirklichkeit verschwimmen. Mit seinem Mystery-Touch erinnert der Roman an frühe Bücher von Stephen King.

In der dritten zeitkind-Publikation «41515 Wörter» verarbeitet Vera Martynov ihre Erfahrungen zwischen Exil und Neuanfang – ein vielsprachiges fragmentarisches Journal mit literarischen und visuellen Inputs. Die theaterschaffende Künstlerin stammt aus der Ukraine, arbeitete und lebte lange in Moskau.

zeitkind versteht sich als Plattform für engagierte Autorinnen und Autoren und als Sprungbrett für junge Talente. «Eine komplexe Welt wie die unsere verlangt nach Durchdringung, damit wir verstehen, was um uns geschieht», sagt Merz. «Literatur vermag das spielerisch und unterhaltsam zu leisten.»

zeitkind-verlag.ch

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