Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Meilen hilft!

In der Ukraine herrscht Krieg und viele Menschen verlieren gerade alles. Die Ukrainerinnen und Ukrainer sind auf Hilfe angewiesen. Dem Aufruf der Gemeinde Meilen für Sachspenden sind am vergangenen Samstag in der Beugen enorm viele Meilemer gefolgt.

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Die Anteilnahme und die Solidarität mit der Ukraine sind in Meilen gross. Am vergangenen Samstag, von 9 bis 16 Uhr, brachten viele Meilemerinnen und Meilemer und auch Auswärtige haufenweise gut erhaltene Kleider, Decken, Schuhe, Schlafsäcke, Matratzen, Kinderspielzeug und lang haltbare Lebensmittel in die Beugen auf das Areal der Schneider Umweltservice AG. Freiwillige –  hauptsächlich Mitarbeitende der Gemeindeverwaltung inklusive der Mitglieder des Gemeinderates, der Schule Meilen, der Schneider Umweltservice AG, Mitglieder des Seerettungsdienstes Region Meilen und Familienangehörige der oben erwähnten – nahmen die Spenden der Bevölkerung entgegen, kontrollierten und überprüften diese, sortierten die Waren nach Kategorie, verpackten sie in Kisten und beluden von der Schneider Umweltservice AG bereitgestellte Paletten, auf denen die Hilfsgüter in LKWs mit den entsprechenden Frachtscheinen nach Rumänien an die ukrainische Grenze transportiert werden. Die Firma Schneider Umweltservice AG stellte neben der Lagerhalle und viel Personal auch Verpackungsmaterialien kostenlos zur Verfügung.

Zusammenarbeit mit der Osteuropahilfe

«Transportiert werden die Waren in Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk ‘Osteuropahilfe’», sagt Gemeindeschreiber und Initiant der Sammelaktion Didier Mayenzet. Er erklärt: «Das Hilfswerk hat die nötige Erfahrung, das Know-how und die Mitarbeiter, die Hilfsgüter dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Die Lastwagen kommen aus Rumänien nach Meilen, um die Fracht abzuholen und bringen sie anschliessend an die ukrainische Grenze. Das macht auf vielen Ebenen Sinn. An der rumänisch/ukrainischen Grenze sind noch nicht so viele Spenden eingegangen wie in Polen, auch Kleider sind dort noch sehr gefragt. Die rumänischen Fahrer sprechen die Sprache und können Administratives einfacher organisieren. Zudem unterstützen wir so auch die Wirtschaft vor Ort, indem sie Aufträge erhält.» Pro LKW können 33 Paletten transportiert werden. Am vergangenen Samstag kamen grossartige 90 Paletten Sammelgut zusammen. Heute werden also drei Lastwagen gefüllt und führen die Hilfsgüter in ein Flüchtlingslager in Rumänien. Weitere folgen, denn morgen Samstag, 12. März, wird noch einmal gesammelt.

Synergien mit anderen Spendeaktionen nutzen

Transportiert werden übrigens nicht nur die Güter, die in Meilen gesammelt wurden. Die Gemeinde Meilen unterstützt die private Spendenaktion «Help Ukraine». An diversen Standorten, so zum Beispiel in Uetikon, Egg, Männedorf oder an verschiedenen Orten in Zürich sammelten auch sie Sachspenden, die Logistik und der Transport waren aber noch nicht organisiert. «Wir haben angeboten, den logistischen Teil für sie zu übernehmen und alle gesammelten Güter gemeinsam zu transportieren und zu finanzieren», sagt Didier Mayenzet.

Zusätzliche Transportfinanzierung von medizinischen Hilfsgütern und Bergungsmaterial

Das Sammeln und Transportieren der Güter für die Flüchtlingscamps an der ukrainischen Grenze ist nicht der einzige Einsatz der Gemeinde Meilen. «Die Osteuropahilfe organisierte medizinische Hilfsgüter und Bergungsmaterialien, die vergangenen Sonntag von Brandenburg (DE) in die Ukraine geliefert wurden. Die Gemeinde Meilen hat die Transportkosten von 12’000 Euro übernommen», sagt Didier Mayenzet. Den genauen Betrag für die gesamte Hilfsaktion der Gemeinde Meilen lässt sich noch nicht endgültig beziffern, weil noch unklar ist, wie viele Güter morgen Samstag noch zusammenkommen, ein Kredit von Fr. 75’000 wurde vom Gemeinderat bereits am 1. März 2022 gesprochen.

Grosse Hilfsbereitschaft und emotionale Begegnungen

Die Hilfsbereitschaft der Meilemerinnen und Meilemer ist überwältigend. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer berichten über viele schöne und teilweise sehr bewegende Begegnungen mit spendenden Personen. Die Waren, die eingegangen sind, seien sehr hochwertig. Aussortiert oder abgelehnt werden musste nur sehr wenig. Zudem gab es viele Spenden, die extra für den Sammeltag gekauft wurden. «Besonders viele Artikel für Kinder und Babys wurden abgegeben», sagt etwa Julia Hübner, Kuratorin des Ortsmuseum Meilen, die eine Schicht als Helferin übernahm. Der Meilemer Eric Schinzel tätigte gar einen Grosseinkauf an Lebensmitteln wie Konserven und Teigwaren, um zu helfen, wie er erzählte.

Weiterer Sammeltag morgen Samstag

Wer noch Spenden abgeben will, kann das morgen Samstag erneut von 9 bis 16 Uhr auf dem Areal der Schneider Umweltservice AG in der Beugen an der Bergstrasse 10 tun. «Wir sind sehr zufrieden mit dem ersten Sammeltag und hoffen, dass auch morgen noch viel zusammenkommt. Zu beachten ist dazu die Liste mit Sammelgütern, welche dem Inserat entnommen werden kann. Wer also noch etwas vorbeibringen will, ist herzlich dazu eingeladen, dies zu tun», sagt Didier Mayenzet.

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