Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Meilemer Klein- und Kleinstbauten, Teil VIII: Bahnwärterhäuschen

Beim Bahnbau 1894 geschah mit den die Bahnlinie kreuzenden Strassen je nach Topografie Unterschiedliches.

Typischer Aufriss für Bahnwärter-Wohnhäuschen der seinerzeitigen NOB (Nordost-bahn). Foto: HB 1989 bzw. heute sbb historic

Bei der Bünishoferstrasse, der Schwabachstrasse, der Bergstrasse und der Alten Landstrasse in Dollikon erfolgte die Querung der Strasse durch deren Unterführung.

Bei der Nadelstrasse, der Alten Landstrasse (heute General-Wille-Strasse) eingangs des Dorfes, bei der Allmendstrasse (heute Burgstrasse), der Pfannenstielstrasse und der Alten Landstrasse vor Dollikon gab es Niveauübergänge mit Barrieren.

Barrieren mit und ohne eigene Bedienung

Die Barrieren wurden unmittelbar westlich und östlich des Bahnhofs Meilen von diesem aus betätigt, die anderen durch eigens erstellte Bahnwärterhäuschen. Von diesen drei steht nur noch, wenn auch ziemlich umgebaut, das mittlere. Es ist abgebildet in der Schrift «Meilen entdecken» (Nr. 108). Die beiden anderen stehen nicht mehr.

Bahnwärterhäuschen zweiten Grades

Auch wenn Bahnwärterhäuschen zum Wohnen bescheidene Ausmasse hatten, überschritten sie mit dem Dienstteil zusammen grössenmässig doch deutlich die Grenze von Kleinbauten, wie wir sie in dieser Artikelfolge berücksichtigen. Allerdings gibt es einen Sonderfall, dem wir uns nun zuwenden. Denn da und dort erkannte man, dass der Barierrenwärter oder die Barierrenwärterin zur Bedienung bei jedem Wetter aus ihrer Behausung hinaustreten mussten, und baute zur grösseren Komfortabilität nächst der Barierre eine kleine hölzerne Kabine, von der aus die Barriere bedient werden konnte. So auch in Obermeilen.

Spezialfall Obermeilen

Dies war dort besonders nötig. Denn weil das betreffende Bahnwärterhwohnhaus aus topografischen Gründen nicht auf derselben Ebene wie die Barriere stand, sondern etwas höher auf der darüber liegenden Hangkante (heute durch ein modernes Wohnhaus ersetzt), hat man unten, wie eben umschrieben, irgendwann ein eigentliches hölzernes Diensthäuschen unmittelbar angrenzend an die Barriere platziert, damit der Barrierenwärter oder die Barrierenwärterin zum Bedienen der Schranke, unabhängig von Regen oder Hitze, nicht jedes Mal extra hinuntersteigen musste.

«Historisch» und «historisch»

Im Zusammenhang mit dem 1999 abgeschlossenen Bau der Doppelspur Meilen–Uetikon wurde dieser Niveauübergang geschlossen, stattdessen eine Personenunterführung gebaut und auch das kleine Diensthäuschen entfernt. Dieses war nun – entgegen dem Bahnwärterwohnhaus – wirklich ein Klein- oder fast Kleinstbau gewesen. Zugegeben: Wir strapazieren unsere sonstigen Vorgaben, denn dieses Häuschen war nicht historisch im Sinne von wirklich «alt», sondern nur im Sinne von «vergangen» und damit heute gar nicht mehr vorhanden.

Immerhin gibt es davon im Ortsmuseum zwei eindrückliche Fotos von Ernst Liniger, womit wir es Leserinnen und Lesern mit und ohne eigene Erinnerung hier präsentieren können – voilà!

Trafohäuschen – ein Aufruf

Nächstens werden wir uns mit den ehemaligen Trafo-Turmhäuschen befassen. Von denen stehen nur noch zwei, obwohl es davon einst eine ganze Reihe gab. Deren sechs weitere sind uns bekannt: im Winkel, in der Risi, an der Ecke Bruech-/Bergstrasse, in der Roren, bei der Hohenegg und am Herrenweg. Wer aus eigener Erinnerung wenigstens die Standorte von weiteren ehemaligen Trafohäuschen kennt oder dvon gar eine Abbildung besitzt, ist freundlich gebeten, sich dafür mit der Redaktion in Verbindung zu setzen, sei es digital über info@meileneranzeiger.ch oder telefonisch über die Nummer 044 923 88 33. Besten Dank im Voraus!

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