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Liebeserklärung an einen knuffigen Retro-Gokart

Wie lange war die Vorfreude! Vor gut zwei Jahren hat der Uetiker Thomas Ruff endlich seinen Microlino in Empfang genommen. Was damals als praktisches Zweitfahrzeug gedacht war, ist heute im täglichen Einsatz. Thomas Ruff ist kompromisslos begeistert – und erzählt:

«Entwickelt von einem innovativen Schweizer Team hier in der Region und gefertigt in der Autostadt Turin, ist der Microlino meiner Meinung nach ein echtes Highlight. Mit seinem Charme irgendwo zwischen Retro und Moderne erinnert er an die Kabinenroller der 1950er-Jahre, ist aber voll elektrisch, nachhaltig, leise und alltagstauglich.

Ein Roller mit Töffnummer

Der Microlino macht Spass. Egal, ob beim Einparken, wo er selbst in die kleinste Lücke passt, oder beim Fahren: Das Gefühl ist wie im Gokart. Kompakt, wendig und dabei auch ein bisschen wie ein Baby-Ferrari, nur eben elektrisch und mit weniger PS. Der Microlino ist mein Gute-Laune-Auto und nicht nur ideal für kurze, spontane Fahrten rund um den Zürichsee oder durch die Stadt. Er ist genauso perfekt für (Business-)Besuche von Schaffhausen bis Luzern oder von Aarau bis St. Gallen, weil jede Fahrt Spass macht: Bei gutem Wetter wird dank dem Faltdach jede Fahrt zum kleinen Cabrio-Erlebnis. Und als Innenarchitekt bin ich ja doch ab und zu beruflich unterwegs.

Für zwei Personen plus Winterräder

Den Microlino nutze ich wie einen Roller, nur dass ich keinen Helm, keine Handschuhe und keinen Regenschutz benötige. Als Kabinenroller wird er wie jeder andere Roller mit einem Motorradkennzeichen zugelassen, also mit einer ‘Töffnummer’, erfordert jedoch einen Autoführerschein.

Er bietet Platz für zwei nahestehende (oder besser gesagt nahesitzende) Personen. Und wer sich fragt, warum auch beim Microlino das Kofferraumvolumen in Litern gemessen wird: Es finden doch tatsächlich vier Kisten Bier im Rückraum Platz – oder die vier Winterräder des Kleinen!

Spurtstark und alltagstauglich

Von 0 auf 50 km/h in nur fünf Sekunden, und das mit mir an Bord. Wer mich kennt, weiss, dass ich kein Federgewicht bin. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 90 km/h. Das reicht locker für die Stadt und für Überlandfahrten, und selbst auf der Autobahn fährt er mit, wenn auch meist rechts. Halb so schwer wie ein Smart, ist er in nur drei Stunden an einer normalen Steckdose aufgeladen und schafft 170 Kilometer Reichweite. Mit dem grösseren Akku-Paket sind es sogar 220 Kilometer bei einer Ladezeit von vier Stunden.

Die Diskussion, ob Elektroantrieb oder Verbrennungsmotor richtig sind, erübrigt sich meiner Meinung nach. Der Microlino wiegt kaum 500 Kilogramm. Das ist viel leichter als andere Autos. Und was leichter ist, braucht im Strassenverkehr weniger Energie.

Mein persönliches Modell

Die ersten 999 produzierten Microlinos sind nummeriert – meiner trägt die Nummer 060, passend zu meinem Jahrgang. Und ja, jedes Mal, wenn ich einsteige und losfahre, habe ich das Gefühl, dass dieses «Auto» nicht nur ein Fortbewegungsmittel ist, sondern ein Stück Lebensfreude. Das sehen auch Kinderaugen. Einmal zeigte auf dem Pfannenstiel ein Kind auf meinen Microlino und rief begeistert zu seinem Vater: «Papi, schau, ein Auto wie ein Müsli!» Ob es die knuffige Form oder das matte Silbergrau war, ich musste lachen und konnte dem Vergleich nicht widersprechen.

Fahrspass mit Faltdach

Mein SUV bleibt inzwischen fast immer in der Garage stehen. Ich brauche ihn nur noch für sehr lange Strecken, wenn wir zu dritt oder viert unterwegs sind oder wenn ich einen übergrossen Kofferraum brauche. Aber ehrlich gesagt: Selbst dann vermisse ich meinen Gokart oft.

Im Winter allerdings erinnert die Heizung im Microlino ein wenig an einen Haarfön: recht laut, effektiv und ziemlich energiehungrig. Aber sie sorgt dafür, dass der kompakte Innenraum rasch warm wird und die Scheiben im Nu enteist sind. Wie bei jedem Elektroauto hat dieser Komfort seinen Preis – die Reichweite kann deutlich schrumpfen. Bei eisigen Temperaturen bedeutet das, dass ich realistischerweise mit maximal 120 Kilometern Reichweite rechnen kann. Immerhin habe ich warme Füsse (meine Frau empfindet das ihrerseits zwar anders) und vor allem rasch freie Sicht.

Not a car but a statement

Der Slogan des Herstellers, «This is not a car», trifft es perfekt: Der Microlino ist ein Statement. Kein Wunder, dass europaweit in Städten wie Paris, Athen oder Milano usw. schon so viele damit unterwegs sind. Für mich steht fest: Der Microlino war die richtige Wahl – und ich freue mich auf die nächsten 15’000 Kilometer mit meinem Spassmobil!»

Leichtmobil, erdacht in Küsnacht

Der Microlino ist das Baby des Schweizers Wim Ouboter, der 1997 in Küsnacht die Firma Micro Mobility Systems gründete und mit seinen Micro-Scootern (Kickboards) einen Welterfolg landete, der bis heute anhält. Die Firma Microlino gründete Ouboter 2015 mit der Idee, ein Fahrzeug für platzsparende und effiziente städtische Mobilität zu entwickeln. Die ersten der Leichtmobile kamen 2022 auf den Markt. Hergestellt werden sie von der italienischen Firma Cecomp mit Sitz in La Loggia bei Turin. Verkauft wird der elektrisch angetriebene Zweisitzer zu einem Preis von rund 18’000 bis 20’000 Franken. Zum Verkaufsstart unterhielt Microlino während einiger Zeit in einem Raum der ehemaligen Schweizer Getränke AG an der Alten Landstrasse in Obermeilen einen Showroom.

www.microlino-car.com 

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