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Meilener Anzeiger AG
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Wir sind im letzten Teil (Meilener Anzeiger vom 28. April) ausgegangen vom Schützenhausweiher. Erweitern wir nun den Kreis von Stillgewässern, die nicht speziell dem Menschen dienen, sondern primär der Natur.
Darunter gibt es solche, die bereits schon etwas älter sind, aber auch neue bis ganz neue, meist kleine bis kleinste.
Büelen – Tümpel allenthalben
Fahren wir zuerst fort auf der Büelen selbst. Konkret geht es um das Gebiet im Dreieck, das von der oberen Schützenhaus«strasse», dem 100-m-Scheibenstand und dem unbenannten Weg hinunter zum Dorfbachtobel gebildet wird. Ein Tümpel, der östlich der oberen Schützenhausstrasse bereits seit einiger Zeit bestanden hat, wurde im Winter 2020 teilweise ausgebaggert und weist jetzt vermittels einer Drainage-Röhre (die sich aus ästhetischen Gründen noch etwas verbergen liesse) einen regelmässigen Zufluss auf. Die vielen anderen Tümpel wurden von der Gemeinde im Zusammenhang mit der Sanierung der Jagdschiessanlage erstellt; deren fünf sind es allein nordwestlich des unbenannten Weges nahe beim Scheibenstand.
Astatische Tümpel
Auf der südöstlichen Seite des erwähnten Weges sind in Ergänzung zu zwei normalen Tümpeln drei Stahlbecken mit Ablass eingebaut. Sogenannt astatische Tümpel mit künstlichem Wasserregime sollen folgendem Zweck dienen: Zu der Zeit, wo Amphibienarten laichen, die sich wie Grasfrosch, Erdkröte, Bergmolch relativ problemlos und an verschiedenen Orten (auch auf der Büelen selbst) vermehren, enthalten sie kein Wasser, um diese fernzuhalten. Wenn dann etwas später speziell förderungsbedürftige Pionierarten wie Gelbbauchunken, Geburtshelferkröten, aber auch Libellen laichen möchten, werden die Tümpel für sie gefüllt, aber danach wiederum abgelassen. Demgegenüber werden Tümpel, die mit Hilfe allein der Niederschläge einen mehr oder weniger stabilen Wasserstand aufweisen, als statisch bezeichnet.
Weiher ob Toggwil…
Es gibt aber über die Gemeinde verteilt noch andere vergleichbare Stillgewässer. Wir stellen die am Pfannenstiel oben gelegenen, wie vorher die «klassischen», von West nach Ost vorgehend vor, und zwar so, dass man sie leicht hintereinander abschreiten kann.
Am Waldrand oberhalb Toggwil in einer Riedwiese am Fussweg «Hintere Runsstrasse» besteht schon seit 30 oder 40 Jahren ein Weiher mit Zu- und Abfluss, wenig beachtet, aber bei genauerem Hinsehen ein Bijou. Wendet man sich danach zuerst westwärts dem Naturwaldreservat Rappentobel zu, so könnte man den an sich grossen Tümpel gleich vor dem Übergang des Bolweges über den Toggwilerbach leicht übersehen, befindet er sich doch hinter einer kleinen Kuppe auf rund 700 Metern über Meer. Um 1990 hat ihn der Zivilschutz durch Bau eines Dammes aufgestaut. Verstellt durch viel Geäst, lässt er sich kaum als Ganzes auf ein Bild bannen.
… und beim Jakob-Ess-Weg
Kehren wir auf dem Bolweg zurück in Richtung Jakob-Ess-Weg! Bergseits der von diesem abzweigenden Eichhaldenstrasse befindet sich eine ehemalige Kiesgrube und darin ein weiterer Tümpel. Der ist allerdings stark verkrautet und gelegentlich fast ohne Wasser. Aber in den 1980er-Jahren kamen hier die letzten Geburtshelferkröten von Meilen vor. Auf den verschiedenen Niveaus der Kiesgrube liessen sich bei Bedarf mit Leichtigkeit noch zwei weitere Tümpel anlegen. Am Jakob-Ess-Weg selber, etwas östlich davon, besteht schon seit Längerem ein klitzekleines Stillgewässer, das aber gemäss der von uns gewählten Nomenklatur doch die Bezeichnung «Weiher» verdient, indem es über Zu- und Abfluss verfügt. (Abb.6)
An der Strasse zur Hochwacht
Nochmals weiter östlich, bei der Neuen Korporationsstrasse, die vom Restaurant Vorderer Pfannenstiel hinauf zur Hochwacht führt, befinden sich gleich zwei ehemalige Kiesgruben. Beide sind flach und geeignet für kleine Tümpel, die Amphibien als Laichgewässer dienen können und sollen; zur Zielgruppe gehören auch Gelbbauchunken. Die untere Grube liegt, genau besehen, am Stuckiweg auf Egger Boden, die obere rund 200 Meter vor der Stelle, wo die Strasse zur Hochwacht abbiegt, knapp auf Meilemer Boden, und weist seit Dezember 2021 einen kleinen Tümpel auf. Für beide Gruben ist das «Naturnetz Pfannenstil» zuständig, unter anderem unterstützt von den betreffenden Gemeinden.
Auf der Burg und beim Schumbel
Gehen wir nun etwas talwärts. Nahe dem Weiler Burg, am Toggwilerweg kurz oberhalb der Abzweigung Althaustrasse, befindet sich ein kleiner Weiher, den der Naturschutzverein 2021 wieder so ausgehoben hat, dass offene Wasserflächen für Libellen und Amphibien zur Eiablage entstanden sind.
Eine Parallele gibt es in Obermeilen etwas oberhalb des Reservoirs Schumbel, genauer westlich des von dort steil ansteigenden unbenannten Fussweges; es handelt sich um einen knapp zwanzig Quadratmeter grossen Tümpel.
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