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- Karin Aeschlimann
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Es gehört zur Tradition, dass sich alle zwei Jahre die über 65-Jährigen, welche im Schulhaus Berg das Einmaleins lernten, zum «Bergler Klasseträffe» einfinden.
Dies war am Dienstag, 24. Oktober der Fall. Eingeladen durch die Organisatoren Rosemarie Maurer-Müller und Werner Wunderli trafen sich ehemalige «Buebe» und «Maitli» der Jahrgänge 1927 bis 1959 im Restaurant Löwen. Zu Beginn gab’s einen von der Bergwacht offerierten Apéro mit feinem Riesling von Alain Schwarzenbach und Knabbereien. Das führte bald zu fröhlichen Gesprächen, bevor man sich nach freier Wahl an die Tische setzen konnte. Bei der Begrüssung informierte das OK, dass sie für dieses Klassetreffen 120 Einladungen verschickt, sich 60 Personen angemeldet und 21 Personen aus terminlichen Gründen oder krankheitshalber abgemeldet hatten. Seit dem letzten Treffen 2021 sind vier ehemalige Bergler Schülerinnen und Schüler verstorben.
Eine spezielle Schule
Wie geht es unserem Schulhaus? Steht es leer oder ist es noch ein Schulhaus? Das waren die am meisten gehörten Fragen. In einem kurzen Statement berichtete Marcel Camenzind – seine Tochter ist im Bergschulhaus Schulleiterin – über die seit 2016 eingemietete Privatschule «Freie Schule Bergmeilen». In Bergmeilen gibt es einen Kindergarten und eine Primarschule von der 1. bis zur 6. Klasse. Die Sekundarschule ist nach Männedorf ausgegliedert worden. Wie erfreut alle waren, als sie diese Botschaft hörten: In unser Schulhaus gehen wie früher Kinder zur Schule und es ist immer noch eine spezielle Schule.
Anschliessend genossen alle ein sehr feines Mittagessen aus der Löwenküche. Zwischen dem Hauptgang und dem Dessert servierte Dominique von Orelli ein musikalisches Menü mit seinen sauber gespielten Alphornklängen. Besonders freute sich auch der Alphornist Eugen Fenner, bekannt als Lehrer, Komponist und Experte.
Unter dem Motto «Weisch no?» wussten anschliessend die ehemaligen Maitli und Buebe aus der Region Mittelberg und Bergmeilen sich noch viel zu erzählen.
Lehrer Franz Stalder
Viele der Anwesenden waren von der 1. bis zur 6. Klasse beim gleichen Lehrer, Franz Stalder selig, in die Schule gegangen. Es war für ihn nicht immer einfach, einer so grossen Klasse von ca. 35 Schülerinnen und Schülern das Lesen, Schreiben, Rechnen und vieles mehr beizubringen. Dadurch war er oft überfordert. Als das Schreiben mit Tinte begann, gab es oft einen «Tolggen» im Reinheft und die Strafe folgte sogleich. Er zerrte an den Ohrläppchen, man musste die Hände hinhalten und «Tatzen» aus frischen Buchenholzstecken erdulden und beim falschen Singen Kopfnüsse mit dem Geigenbogen des Lehrers entgegennehmen. Trotz all diesen Unannehmlichkeiten stellten die ehemaligen Bergler Schülerinnen und Schüler fest: «Es war eine schöne Zeit in der wir an der ‹Hochschule Bergmeilen› ein und ausgingen.»
Die Zeit verging wie im Flug und irgendwann löste sich die Runde auf und das «Bergler Klasseträffe 2023» gehört der Vergangenheit an.
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