Vereine sind die Leistungsträger für ein breites Angebot an Veranstaltungen, was in unmittelbarer Nähe der grössten Stadt des Landes alles andere als selbstverständlich ist. Diese Eigenständigkeit des Dorflebens ist sehr beliebt und macht aus, dass Meilen keine Schlafstadt ist.

Dem Gemeinderat ist es ein Anliegen, das Vereinsleben zu fördern. Mit Turnhallen, Fussballplätzen, Hallenbad und Saal im «Löwen» werden Infrastrukturen zur Verfügung gestellt, und für besondere Anlässe gibt’s einen Zustupf in die Vereinskasse. Im laufenden Jahr stellt der traditionelle Meilemer Fotokalender in originellen und fantasievollen Inszenierungen zwölf Vereine vor. Und nun soll die beliebte Serie «Meilen stellt vor…» im Meilener Anzeiger wieder aufgenommen werden – es sind aber nicht mehr Einzelpersonen im Dienst der Allgemeinheit, sondern Vereine, die präsentiert werden. Die Gemeinde finanziert in loser Folge diese Porträts, die auch Unbekanntes aus der Vereinsgeschichte erzählen und mit denen für die Vereine die Werbetrommel geschlagen werden soll. Die Vereine erhalten Gelegenheit, sich so dem breiten Publikum vorstellen zu können – und gewinnen dadurch vielleicht neue Mitglieder. Dem Dorfleben wäre es zu gönnen!

Mir ist bewusst: Eine Vereinsmitgliedschaft entspricht leider häufig nicht mehr dem Zeitgeist. Viele Leute möchten sich nicht verpflichten; passiv zu konsumieren ist komfortabler als aktiv einen Beitrag zu leisten. Doch es ist umgekehrt: Vereine bieten die Möglichkeit, die Freizeit attraktiv und abwechslungsreich in geselligem Umfeld zu gestalten. Und wer in einem Verein mitmacht, profitiert von zahlreichen Freundschaften. Wer sich mit dem Dorfleben identifiziert, integriert sich und wohnt dann nicht nur da, sondern ist hier – in Meilen – zuhause.