Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen
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Amtliches, obligatorisches Publikationsorgan der Gemeinde Meilen

Informations- und Fragestunde des Gemeinderats

Wie üblich wurden vor der Gemeindeversammlung vorgängig eingereichte Fragen beantwortet und Projekte vorgestellt. Bereits um 19 Uhr war deshalb die reformierte Kirche mit interessierten Meilemerinnen und Meilemern gefüllt.

Info- und Fragestunde, Signalisationsänderung_web
Die Signalisationsänderungen im Zusammenhang mit Tempo 30 sind noch nicht allen Verkehrsteilnehmern in Fleisch und Blut übergegangen. Foto: MAZ

Den Anfang machte die Frage von Dieter A. Stoll, der sich erkundigte, wie viel das NOS (Nordostschweizer Schwingfest) von Ende Juni auf der Meilemer Allmend die Steuerzahlenden insgesamt gekostet habe. Bei einem siebenstelligen Gesamtbudget hätten die Kosten des «total positiven» Ereignisses mit 10’000 Zuschauern für die Gemeindekasse Fr. 40’417.49 betragen, antwortete Gemeindepräsident Christoph Hiller. Ein verhältnismässig nicht allzu grosser Betrag, auch angesichts der Tatsache, dass Meilen dank des NOS während eines ganzen Tages Bühne für eine Live-Übertragung im Schweizer Fernsehen war, ausserdem konnte der Zivilschutz den Aufbau der Tribünen zur Ausbildung nutzen.

Sand und Kies aus Deutschland

Die zweite Frage von Dieter A. Stoll betraf die Sanierung von Rasenfeld und Kunstrasen auf der Allmend direkt nach dem NOS, speziell die Tatsache, dass dafür mit 40-Tönnern Material aus Deutschland herangeführt wurde. Wie erklärt wurde, handelte es sich dabei um ein spezielles Sand-Kies-Gemisch, das nur in Frankreich oder Deutschland erhältlich ist, und das nötig war, um das Naturrasenfeld möglichst rasch bespielbar zu machen, konkret ab Frühjahr 2025.

Auslastung des V-Lockers

Gisela Wieland erkundigte sich nach der Auslastung des Velo-Parkturms «V-Locker» am Bahnhof Meilen. Das private Projekt auf SBB-Land, das von der Gemeinde Meilen eine Anschubfinanzierung im Umfang von 50’000 Franken erhält, ist zurzeit besser ausgelastet als im Sommer und mit rund einem Velo pro Werktag belegt. Im Frühling 2025 soll nach Abschluss der vierten Bauetappe bei der Erneuerung der Dorfstrasse die Bekanntheit des Veloturms mit Massnahmen gesteigert werden. Die seinerzeit gefällte Platane wird durch ein Exemplar an der Dorfstrasse ersetzt.

Wie Gemeinderat Alain Chervet zeigte, sind zurzeit rund um die Bahnhöfe Meilen und Herrliberg-Feldmeilen mehr und bessere Abstellmöglichkeiten für Velos in Planung, für einen Ersatzneubau des Velounterstandes an der Oberen Kirchgasse liegt bereits die Baubewilligung vor.

Verwirrung um Tempo 30

Weiter stellte sich an der Infostunde heraus: Die (entstehende) Tempo-30-Zone auf der Dorfstrasse ist für die Fussgänger offenbar teilweise verwirrend. Jürg E. Knaus fragte, wie hier Verbesserungen erzielt werden könnten. Allerdings sind die Regeln eigentlich klar: Alle Strassen in der Tempo-30-Zone sind gleichwertig, es gilt Rechtsvortritt. Die Fussgänger dürfen die Strasse überall queren – Fussgängerstreifen sind nicht zulässig, Fahrzeuge haben Vortritt. Die Projektarbeiten sind in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei erfolgt, welche anschliessend auch die Signalisation verfügt hat.

Der Gemeindepräsident versprach, sobald die Arbeiten fertig seien, werde die sich Situation einfacher und klarer präsentieren, «ausserdem ist es auch Gewöhnungssache». Trotzdem beklagte eine Votantin «nur, weil wir einmal etwas beschlossen haben, fühle ich mich jetzt im Dorf als Fussgängerin nicht mehr sicher!»

Kritisch-konstruktiv gegenüber ökologischer Aufwertung

Auf die Frage, wie die Gemeinde reagieren würde, wenn sie von der Fachstelle Naturschutz angefragt werden würde, eine Gemeindeparzelle für ein Projekt wie im Gebiet Rain zur Verfügung zu stellen (dort ging es um ökologische Aufwertung), antwortete Gemeinderätin Marzena Kopp dem Fragesteller Urs Roffler, dass man im Gemeinderat solchen Projekten gegenüber grundsätzlich eine kritisch-konstruktive Haltung pflege.

Erhöhung der Abfallgebühren

Marzena Kopp war es auch, die zum Thema Abfallgebühren referierte. Dass diese ab 1. Januar 2025 erheblich steigen werden (Grundgebühr mehr als verdoppelt, Abfallsäcke um 25% teurer), ist schon seit einiger Zeit bekannt. Aktuell ist man bei der Abfallrechnung rund 450’000 Franken im Minus und hat gemäss gesetzlichen Vorgaben noch zwei Jahre Zeit, um die Zahlen auszugleichen.

Wichtig war der Gemeinderätin folgende Korrektur: Anders als ursprünglich kommuniziert, behalten die Grüngut-Marken nur noch bis Ende März 2025 ihr Gültigkeit; die gelben Abfallsäcke hingegen behalten ihre Gültigkeit unbeschränkt.

Vor der Urnenabstimmung über das Gebäude X

Für die Urnenabstimmung vom 9. Februar 2025 über die Aufstockung des «Gebäude X» in der Schulanlage Allmend legte sich Liegenschaftenvorsteher Pepe Bösch ins Zeug: bei dieser ersten Etappe der Erweiterung der Schule handle es sich um eine langfristige Investition für die Verpflegung der Primar- und Sekundarschule. Die Verpflegungsräume im Erdgeschoss können auch extern genutzt werden, zum Beispiel von Vereinen. Die Kosten der Aufstockung betragen 6,25 Mio. Franken. Wenn die Stimmbürger die Vorlage annehmen, kann im November 2025 mit den Bauarbeiten begonnen werden, die Inbetriebnahme ist für Juli 2026 vorgesehen.

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